Neuerscheinungen 2012

Neuerscheinungen Herbst 2012:
Rose Ausländer: Der Regenbogen
Elisabeth Axmann: Glykon
Klara Blum: Liebesgedichte
Ulrich Daum (Hrsg.): Spanischsprachige Lyrik aus sechs Jahrhunderten  Teil II
Echnaton: Der Sonnengesang
Alfred Gong: Der letzte Diktator
Max Hölzer: Briefe an Michael Guttenbrunner aus zwanzig Jahren
Peter Huchel: Chausseen Chausseen
Joachim Jordan: «Die Wiederbegegnung mit mir selber»  Immanuel Weißglas · Gerhart Baumann
Friedrich Kröhnke: Die Weise von Liebe und Tod  Eine Novelle
Itzik Manger: Der Prinz der jiddischen Ballade
Ilana Shmueli: Leben im Entwurf

Neuerscheinungen Frühjahr 2012:
Bernhard Albers: Michael Guttenbrunner oder Die Legende von seinem Widerstandskampf gegen das Hitlerregime
Bernhard Albers: Ich ist ein anderer  Rimbaud · George · Fichte
Bernhard Albers (Hrsg.): Jahrgang 1911  Emil Cioran · Ernst Meister · Albrecht Fabri
Óscar Hahn: Liebe unter den Ruinen  Amor bajo las ruinas
Heinz-Albert Heindrichs: Gezählte Tage. Im freien Fall.
Heinz-Albert Heindrichs: Frühe Gedichte
Christian Saalberg: Die unsichtbare Zeit
Theresia Schüllner: Bilder und Objekte zum Werk von Claude Vigée

 

 

 
   

Herbst 2012

   

 

 
Peter Huchel
Chausseen Chausseen

Gedichte
Nachwort von Reinhard Kiefer
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 26)
110 S., brosch., 2012
ISBN 978-3-89086-478-5 ISBN 3890864783
Bei uns vergriffen! Out of Print! Epuisé!
 
 

 

Peter Huchel, geboren 1903 in Berlin-Lichterfelde, starb 1981 in Staufen (Baden-Württemberg).

Die Gedichtsammlung «Chausseen Chausseen», mit der Peter Huchel 1963 in der Bundesrepublik große Aufmerksamkeit erregte, versammelt Texte aus mehr als zehn Jahren. Sie zeigen einen Autor, der einen völlig eigenen Ton gefunden hat. Die Sprache dieser Gedichte ist vielfach lakonisch und drängt zur Verkürzung, doch hat sie auch einen unübersehbar esoterischen und rätselhaften Charakter. Huchel geht also einen ähnlichen Weg wie Günter Eich oder Ernst Meister. Der Gedichtband besteht aus fünf Abteilungen. Schon hieran zeigt sich, dass statt einer beliebigen Sammlung von Gedichten ein sorgfältig komponiertes Ganzes vorliegt. In diesem stehen die einzelnen Texte nicht isoliert nebeneinander, sondern bilden ein enges Beziehungsgeflecht. Es finden sich Hinweise auf die östliche Landschaft sowie die mediterrane Welt und ihre Mythologie.

Weitere Lyrik-Taschenbücher

 

 

 
Alfred Gong
Der letzte Diktator

Tragödie
Hrsg. und mit einem Nachwort von Bärbel Such
(Schriften der Alfred Gong Gesellschaft Bd. 5)
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 67)
(Rimbaud-Taschenbuch Nr. 75)
106 S., brosch., 2012
ISBN 978-3-89086-448-8 ISBN 389086448
€ 25,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Alfred Liquornik, geboren 1920 in Czernowitz, verließ 1946 seine Heimat und lebte in Wien bis 1951, dann übersiedelte er in die USA, wo er sich 1957 unter dem Namen Alfred Gong einbürgern ließ. Er war Mitarbeiter deutsch-amerikanischer Zeitschriften. 1981 starb er in New York.

Neben Weißglas gehörte Gong zum Kreis der gleichaltrigen Jugendfreunde Paul Celans.

Die vorliegende Tragödie Der letzte Diktator ist Alfred Gongs dramatischer Versuch, sich mit den letzten Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland und mit der Person Adolf Hitlers auseinanderzusetzen. Obwohl Gong weder den Diktator noch den Schauplatz des Geschehens beim Namen nennt und den auftretenden Ministern und Generalen fiktive Namen gibt, ist der historische Bezug doch offensichtlich, nicht zuletzt dadurch, dass Gong selbst der Tragödie voranstellt, sie liege in der Originalfassung aus dem Winter 1944/45 vor und sei nicht im Nachhinein den tatsächlichen Begebenheiten angepasst worden. Es lässt sich natürlich nicht ausschließen, dass Gong dennoch der Tragödie nach Kriegsende einige Details hinzugefügt hat, die ihm zum Zeitpunkt ihrer Entstehung nicht bekannt gewesen sein können. Besonders einige Einblicke in die Persönlichkeit Hitlers und seine Beziehung zu seinen Generalen legen eine Überarbeitung im Nachhinein nahe. Andere Aspekte, nicht zuletzt das Ende der Tragödie, deuten darauf hin, dass Gong tatsächlich nicht der Versuchung erlegen ist, sein Werk im Hinblick auf die geschichtlichen Tatsachen zu verändern.

Nach Gongs eigener Aussage entstand die Idee zu der Tragödie im Herbst 1942. Im Juni dieses Jahres hatte die deutsche Wehrmacht ihre zweite Offensive in Russland begonnen und befand sich immer noch auf dem Höhepunkt ihrer militärischen Macht. Es gelang ihr, weit in den Kaukasus vorzudringen, und erst bei Stalingrad wurde ihr Vorstoß zur Wolga aufgehalten. Zwar schaffte es die Wehrmacht, den größten Teil der Stadt einzunehmen, jedoch leistete die Rote Armee erbitterten Widerstand, und gegen Ende November 1942 befand sich die Wehrmacht in der Defensive. Gong, Sohn einer jüdischen Familie aus Czernowitz in der Bukowina, lebte zu dieser Zeit auf der Flucht vor den Nazis unter falschem Namen in Bukarest – als «U-Boot,» wie er sein Dasein in seinem Gedicht «Bukarest, Juli ’44» beschreibt. Unter welchen Umständen er aber die Arbeit zu seinem Drama begonnen hat und inwiefern er über die Geschehnisse in Stalingrad unterrichtet war, ist nicht bekannt.

Titel von Alfred Gong

Bukowiner Literaturlandschaft

Weitere Rimbaud-Taschenbücher

 

 

 
Max Hölzer
Briefe an Michael Guttenbrunner aus zwanzig Jahren

1952–1972
Kommentiert von Frank Schablewski
Transkribiert von Karin Dosch
Vorwort und Nachwort von Bernhard Albers
240 S., geb., 2012
ISBN 978-3-89086-510-2 ISBN 3890865100
€ 40,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Die intensive Beschäftigung mit dem deutschen Surrealismus führte zum informellen Maler und Dichter K. O. Götz (*1914), mit dem ich viele Jahre intensiv zusammengearbeitet habe, schließlich zu Michael Guttenbrunner (1919–2004), dem Adressaten der vorliegenden Briefe. Diese sind das Dokument einer für Max Hölzer einzigartigen Freundschaft, die er in zwanzig Jahren nicht müde wurde, durch romantische Schlussfloskeln zu bekräftigen. Allmählich versiegte der Briefwechsel, weil sich beide offensichtlich in die Einsamkeit Ihrer Dichtung zurückgezogen hatten.

Besonders bei Hölzer war es schwierig, eine Adresse zu ermitteln. Augenscheinlich hatte er sich in den letzten Lebensjahren ganz aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Am 22.2.1989 schrieb ich an Brigitte Hölzer: «Ich habe große Mühe gehabt, Ihre Anschrift zu bekommen und nichts unversucht gelassen; bin nun aber froh, mit Ihnen telefoniert zu haben.» Fünf Jahre nach Max Hölzers Tod, konnte ich schließlich mit seiner Witwe, einen Vertrag auf Sämtliche Gedichte ausfertigen.

Der hohe Aussagewert der Briefe beruht darauf, daß sie nicht für die Öffentlichkeit, ja mehr noch, gegen sie, genauer, gegen die «Mittelmäßigkeit» des Literaturbetriebes geschrieben wurden: «Ich glaube, daß auch die deutsche Sprache, nicht nur das Volk verflucht ist.» (22.8.1952) «Wer kann von all dem eine Ahnung haben? Sicher kein Literat.» (5.1.1953)

Bernhard Albers
 

Max Hölzer, geboren 1915 in Graz, gestorben 1984 in Paris, gab mit Edgar Jené 1950 bis 1952 die Surrealistischen Publikationen heraus, in denen erstmals nach dem Krieg Übersetzungen von Breton, Péret, Lautréamont u.a. erschienen. In den 50er Jahren war Hölzer einer der wenigen Lyriker deutscher Sprache, die den Surrealismus in selbständiger Weise für sich nutzbar machten. Später wandte er sich u.a. dem Studium der Kaballa zu, das große Bedeutung für seine lyrische Produktion gewann. Das bislang zerstreute lyrische Werk Hölzers erscheint im Rimbaud Verlag.

Titel von Max Hölzer

Titel von Michael Guttenbrunner

 

 

 
Friedrich Kröhnke
Die Weise von Liebe und Tod

Eine Novelle
(Rimbaud-Taschenbuch Nr. 76)
90 S., brosch., 2012
ISBN 978-3-89086-446-4 ISBN 3890864465
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Vielleicht sitzen da nur zwei altsprachlich Gebildete aus verschiedenen Generationen, die die ars amandi nicht zu leben, aber zu skandieren wissen …
 

«der gescheiterte Versuch eines depressiven alternden Schriftstellers, einen jugendlichen Sekretär in seine Dienste zu nehmen»

Kritisches Lexikon der Gegenwartsliteratur

 

Friedrich Kröhnke, 1956 in Darmstadt geboren, lebt in Berlin. Zuletzt veröffentlichte Romane: «Ein Geheimnisbuch» (Ammann 2009), «Aqualand» (Rimbaud 2010), «Nach Asmara!» (Jung & Jung 2011).

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Elisabeth Axmann
Glykon

Gedichte
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 65)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 77)
1 farb. Abb., 62 S., brosch., 2012
ISBN 978-3-89086-447-1 ISBN 3890864473
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

fixpoetry veröffentlichte am 25. Juli 2016 unter dem Titel «auf risse/ komme es an» eine Rezension von Martin A. Hainz.

Alter Friedhof im Osten

Ein Grab zu finden
ist aussichtslos hier:
Holunder, Pappeln, Brombeergestrüpp
und endlos fällt Regen.

Nasse Blätter bedecken die Schrift,
die Hand die freilegen will
wird von Dornen geritzt

Hirsch und Löwe bröckeln im Stein,
Holunder blüht weiß
vom Himmel
fallen die Wasser der Welt

 
Elisabeth Axmann, geboren 1926 in Sereth, verbrachte ihre Kindheit in der Bukowina, der Moldau und Siebenbürgen. 1944–1946 Flucht, Aufenthalte und verschiedene Tätigkeiten in Rumänien. 1946/47 Abitur, 1947 Studium in Klausenburg. 1954 Heirat und Umzug nach Bukarest, dort bis 1970 Kulturredakteurin bei «Neuer Weg». 1970 Lektorin des Kriterion Verlages. 1972 Redakteurin bei «Neue Literatur». Zahlreiche Übersetzungen. 1977 Flucht aus Rumänien. Seit 1978 hauptsächlich Kunst- und Literaturkritik in rumänischer Sprache. Elisabeth Axmann starb 2015 in Köln.

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Bukowiner Literaturlandschaft

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Joachim Jordan
«Die Wiederbegegnung mit mir selber»

Briefe von Immanuel Weißglas an Gerhart Baumann
samt Briefen von Beatrice Alexiu-Weißglas und Dokumenten
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 59)
(Rimbaud-Taschenbuch Nr. 74)
1 Abb., 52 S., brosch., 2012
ISBN 978-3-89086-457-0 ISBN 3890864570
€ 25,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Die Briefe von Immanuel Weißglas an ihren im August 2006 verstorbenen Mann hat Marianne Baumann-Engels zur Veröffentlichung besorgt, geordnet und zur Verfügung gestellt, sowie außerdem mit aufschlussreichen Dokumenten ergänzt. Die erstmalige Publikation erfolgte 2010 im Rahmen des Immanuel Weißglas gewidmeten 14. Bandes der Jassyer Beiträge zur Germanistik: Andrei Corbea-Hoisie, Grigore Marcu, Joachim Jordan (Hg.): Immanuel Weißglas (1920–1979). Studien zum Leben und Werk. Konstanz, Jassy 2010.

Bukowiner Literaturlandschaft

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Echnaton
Der Sonnengesang

Mit einem Text von Bernhard Albers
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 81)
54 S., brosch., 2012
ISBN 978-3-89086-443-3 ISBN 3890864430
€ 10,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Du erscheinst schön im Horizont des Himmels,
du lebender Sonnengott, der Anfang des Lebens!
Wenn Du aufgeleuchtet im Osten
erfüllst du jedes Land mit deiner Schönheit.
Du bist schön und groß, glänzend und hoch über allem Land.
Deine Strahlen umarmen die Länder, und alles, was du erschaffen hast

 
Zum ersten Mal in der Geschichte ändert ein Pharao seinen Geburtsnamen in Echnaton, «einer, der wirksam ist für Aton» und übernimmt die persönliche Verantwortung inform von Richtlinien für ein Gesamtkunstwerk.
Große Teile des Gesamtkunstwerks Echnatons sind nach über dreitausend Jahren wie durch ein Wunder, von Naturgewalten unbeschadet, strahlend wieder auferstanden. Herrlich erhalten in den Pylonen Karnaks, im Sand von Amarna und im Grab Tutanchamuns. Wieder ist ein Versteck der Alten Welt entzaubert.
Was wir dagegen hinterlassen, hat keinen ästhetischen Wert. Die Entdeckung unserer Verstecke wird den Ungeborenen apokalyptische Todesqualen bereiten.

Titel von Bernhard Albers

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Ilana Shmueli
Leben im Entwurf

Gedichte aus dem Nachlaß
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 62)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 79)
102 S., brosch., 2012
ISBN 978-3-89086-467-9 ISBN 3890864678
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Tollen im Neuschnee

blendendes Weiß wie nie wieder
und wie’s frostig im Kindermund schmilzt

Flieder von damals
der Duft verborgener Veilchen
Gras frisch gemäht
glühende Sonne
träumen im Nussbaum
kleine grün-braune Finger
auf rauher Rinde

all das – darf man es nennen

es zieht

es zieht
die Hand meiner Schwester
die so früh wieder losließ

 
Ilana Shmueli, 1924 in Czernowitz geboren, seit 1944 in Israel, arbeitete über lange Jahre als Sozialpädagogin in Tel Aviv. Sie starb im November 2011 in Jerusalem. Im Suhrkamp Verlag liegt ihr Briefwechsel mit Paul Celan vor, im Rimbaud Verlag sind ihre Gedichte «Zwischen dem Jetzt und dem Jetzt», ihre Erinnerungen «Ein Kind aus guter Familie» und «Zeitläufe – ein Brief» erschienen.

Zuletzt erhielt sie 2009 den Theodor-Kramer-Preis für Schreiben im Widerstand und im Exil.

Theodor Kramer Preis 2009 an Ilana Shmueli

Ilana Shmueli im Lyrik-Kabinett

Alle Titel von Ilana Shmueli

Bukowiner Literaturlandschaft

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Klara Blum
Liebesgedichte

Einführung von Zhidong Yang
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 69)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 76)
66 S., brosch., 2012
ISBN 978-3-89086-479-2 ISBN 3890864791
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Czernowitzer Ghetto (I)

Die alten Gäßchen ziehn sich eng zusammen.
Der Boden hinkt und holpert im Zickzack.
Aus schweren Leuchtern zucken kleine Flammen.
Der Witz treibt mit dem Unglück Schabernack.

Die Augen funkeln, doch die Wangen blassen,
Der Kaftan reißt, die Schläfenlocke bebt,
Wenn, halb erstickt in seinen Pariagassen,
Ein Volk noch stöhnend, höhnend weiterlebt.

Die Mauer fiel vor mehr als hundert Jahren,
Und dennoch blieben sie im dumpfen Nest.
Das Elend hielt sie an den Schläfenhaaren
In ihrem engen alten Ghetto fest.

 
Geboren wurde Klara Blum in Czernowitz als Tochter jüdischer Eltern. Mit dem Gedicht «Ballade vom Gehorsam» gewann sie den Literaturpreis der «Internationalen Vereinigung Revolutionärer Schriftsteller». In Moskau lernte sie den chinesischen Kommunisten und Theaterregisseur Zhu Xiangcheng kennen, verliebte sich in ihn und verbrachte vier glückliche Monate mit ihm. Dann verschwand er spurlos und für immer. Um ihn zu finden, fuhr sie um die halbe Welt, ging nach Shanghai, seiner Heimatstadt.

In ihrer Lyrik werden verschiedene Epochen reflektiert: das galizische Schtetl mit seinen Märchen und Mythen, das Rote Wien der 20er und beginnenden 30er Jahre, Moskau vor, in und nach dem Zweiten Weltkrieg, die kommunistische Machtübernahme in China.

Klara Blum änderte nicht nur häufig ihre Wohnorte, sondern auch mehrmals ihre Staatszugehörigkeit. Doch an ihrer jüdischen Identität hat sie immer festgehalten, wenn auch die Zeitströmungen sie in verschiedene Richtungen trieben: «Ich bin nicht heimatlos. Ich bin zuhaus / In Ost und West, in jeder Judengasse.»

Bukowiner Literaturlandschaft

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Itzik Manger
Der Prinz der jiddischen Ballade

Gedichte
Übertragen aus dem Jiddischen von Rose Ausländer, Alfred Margul-Sperber, Selma Meerbaum-Eisinger und Alfred Kittner
Herausgegeben und mit einem Essay von Helmut Braun
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 66)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 78)
158 S., brosch., 2012
ISBN 978-3-89086-445-7 ISBN 3890864457
€ 20,-   beim Verlag bestellen
€ 20,-   im Buchhandel bestellen
 
 

 

Der Mönch

Der Weg funkelt silbrig und messergleich
Gräbt er sich tief in die Ebene ein.
Luftspiegelungen. Der Mondenschein.
Und ein finsterer Mönch durchschreitet dies Reich.

Der Frühling, das Kind, die Wiese, der Teich,
Lächeln, berauscht von Duft wie von Wein:
«Tritt in den Bannkreis der Veilchen hinein!»
Aber der Mönch schreitet hager und bleich.

Näher und nah, einen Dolch in der Hand …
Ein Blitz! – blaues Lenzblut bespritzt sein Gewand!
Entsetzt fliehen Kind und Teich übers Feld …

«Dein Blendwerk, o Luzifer, ist nun verweht!»
Er kniet und bekreuzt sich, und vor ihm ersteht
Die andre, ersehnte, die ewige Welt!

 
Niemand weiß genau zu sagen, wer den Ehrentitel «Prinz der jiddischen Ballade» für Itzik Manger erfunden hat und niemand weiß, wann er das erste Mal so genannt wurde. Selten aber wurde ein solcher Ehrentitel mit mehr Berechtigung verliehen als für den jiddischen Dichter, dessen geschliffen funkelnde Lyrik den Leser fasziniert und beglückt.

Geboren wurde er in Czernowitz, der Stadt, die auch der Geburtsort von Rose Ausländer und Paul Celan ist, der Stadt, die als Vielvölkerstadt gerühmt wird, in welcher Menschen mit verschiedensten Religionen, aus unterschiedlichen Kulturen, in fast babylonischem Sprachengewirr, friedlich nebeneinander lebten.

Bukowiner Literaturlandschaft

Titel von und zu Rose Ausländer

Titel von Alfred Margul-Sperber

Titel von Alfred Kittner

Weitere Lyrik-Taschenbücher

 

 

 
Spanischsprachige Lyrik
aus sechs Jahrhunderten

Teil II

Ausgewählt und übersetzt von Ulrich Daum
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 69)
158 S., brosch., 2012
ISBN 978-3-89086-563-8 ISBN 3890865631
€ 25,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Memento

Wenn ich sterbe,
begrabt mich mit meiner Gitarre
unter dem Sand

Wenn ich sterbe,
zwischen den Orangenbäumen
und den Kräutern.

Wenn ich sterbe,
begrabt mich, wenn ihr wollt,
an einer Wetterfahne.

Federico García Lorca

 
Eine Anthologie der so reichhaltigen Lyrik Spaniens und Lateinamerikas vorzulegen, ist vor allem deshalb ein schwieriges Unterfangen, weil die Kriterien für die Auswahl der Dichter und ihrer Werke nicht einfach festzulegen sind. Die hier vorgelegte Auswahl ist sicher nicht zu 100 % repräsentativ, aber doch insoweit, als sich behaupten läßt, daß die meisten der großen spanischsprachigen Lyriker der letzten sechs Jahrhunderte zu Wort kommen. Für die Auswahl war es von Belang, wie groß der Einfluß der Dichter auf andere war, ob sie die Dichtung ihrer Zeit gut widergespiegelt haben, ob sie in ihrer Zeit bekannt waren oder es noch sind, und – ob ihre Werke dem, der ausgewählt hat, gefallen.

Spanische Lyrik:
Antonio Machado (1875–1939)
Juan Ramón Jiménez (1881–1958)
Fernando Villalón (1881–1990)
Ramón Pérez de Ayala (1881–1962)
José del Río Sainz (1884–1964)
Pedro Salinas (1891–1951)
Jorge Guillén (1893–1984)
Gerardo Diego (1896–1987)
José María Pemán (1897–1981)
Vicente Aleixandre (1898–1984)
Dámaso Alonso (1898–1990)
Federico García Lorca (1898–1936)
Emilio Prados (1899–1962)
Rafael Alberti (1902–1999)
José María Hinojosa (1904–1936)
José Hierro (1922–2002)
Anonymus

Lateinamerikanische Lyrik:
Rubén Darío (Nicaragua, 1876–1916)
Óscar Hahn (Chile, geb. 1938)
Gabriela Mistral (Peru, 1893–1938)
César Vallejo (Peru, 1893–1938)
Jorge Luis Borges (Argentinien, 1899–1986)
Francisco Luis Bernárdez (Argentinien, 1900–1978)
José Gorostiza (Mexiko, 1891–1973)
Javier Villaurrutia (Mexiko, 1903–1950)
Pablo Neruda (Chile, 1904–1973)
Eduardo Carranza (Kolumbien, 1913–1985)
Nicanor Parra (Chile, geb. 1914)
Octavio Paz (Mexiko, 1914–1998)
Ernesto Cardenal (Nicaragua, geb. 1925)
Leopoldo Chariarse (Peru, geb. 1928)
María Elena Walsh (Argentinien, geb. 1930)

Autorenregister der Teilbände I und II

siehe auch Teilband I

Weitere Lyrik-Taschenbücher

 

 

 
Rose Ausländer
Der Regenbogen

Gedichte
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 63)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 17)
140 S., brosch., 2012
ISBN 978-3-89086-450-1 ISBN 3890864503
€ 20,-   beim Verlag bestellen
€ 20,-   im Buchhandel bestellen
 
 

 

Des Geliebten Nächte zu entzünden,
will ich augenspendend süß erblinden.

Des Geliebten Atem zu umkosen,
wandelt sich mein Blut in tausend Rosen.

Des Geliebten Liebe zu erhalten,
möcht’ ich mich in tausend Frauen spalten,

daß er tausendfach nur mich begehre,
alle liebend nur mir angehöre!

 
Rose Ausländer starb am 3. Januar 1988, berühmt, geehrt und von ihren Leserinnen und Lesern geliebt im Nelly-Sachs-Haus und wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Düsseldorf beerdigt.

Titel von und zu Rose Ausländer

Bukowiner Literaturlandschaft

Weitere Lyrik-Taschenbücher

 

 

 
   

Frühjahr 2012

   

 

 
Jahrgang 1911
Emil Cioran · Ernst Meister · Albrecht Fabri

Ernst Meister Jahrbuch 14. 2011/2012
Hrsg. Bernhard Albers
112 S., geb., 2012
ISBN 978-3-89086-461-7 ISBN 3890864619
€ 5,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Inhalt:

Teil I
Albrecht Fabri:  Fragment, Aphorismus, Essay
Emil Cioran:  Gedankendämmerung
Albrecht Fabri:  Gedanken über den Gedanken
Ernst Meister:  Ausgewählte «Gedanken eines Jahres»

Teil II
Bernhard Albers:  Erinnerung an Albrecht Fabri
Felix Kampel:  Ein Schriftsteller als Philosoph und Aphoristiker. Der junge Emil M. Cioran
Richard Dove:  Das Chaos als Steuermann. Über Ernst Meisters Aphorismussammlung «Gedanken eines Jahres»

 
Weiterer Titel von Albrecht Fabri

Alle Titel von und zu Ernst Meister

 

 

 
Óscar Hahn
Liebe unter den Ruinen
Amor bajo las ruinas

Gedichte
spanisch/deutsch
Aus dem Spanischen ausgewählt und übertragen und mit einer Einführung von Walter Eckel
1 Abb., 132 S., Klappenbrosch., 2. Aufl. 2016
ISBN 978-3-89086-454-9 ISBN 3890864546
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Óscar Hahn, chilenischer Dichter mit deutschen Vorfahren, wurde 1938 im nordchilenischen Iquique geboren. Nach dem Studium der Literaturpädagogik an der Universidad de Chile arbeitete er für einige Jahre als Dozent an der Universidad de Chile in Arica. In den Jahren 1971/72 war Hahn Stipendiat des angesehenen International Writers’ Program der University of Iowa und promovierte 1977 an der University of Maryland mit einer Dissertation über die phantastische Literatur Lateinamerikas. Im selben Jahr wurde er von der University of Iowa zum Professor für lateinamerikanische Literatur berufen. Seit seiner Emeritierung im Jahr 2009 lebt er in der chilenischen Hauptstadt Santiago.

Óscar Hahn ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher über die lateinamerikanische Literatur. Zu seinen wichtigsten Gedichtbänden zählen Arte de morir (1977), Mal de amor (1981), Versos robados (1995), Apariciones profanas (2002), En un abrir y cerrar de ojos (2006), Pena de vida (2008), La primera oscuridad (2011). Seine Gedichte wurden in mehrere Sprachen übersetzt und in zahlreiche Anthologien aufgenommen.

Óscar Hahn wurde für sein lyrisches Werk vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem chilenischen Altazor-Preis, dem spanischen Literaturpreis Casa de América und dem kubanischen Lezama-Lima-Preis. Erst kürzlich wurde ihm der renommierte Iberoamerikanische Poesiepreis Pablo Neruda verliehen.

Der chilenische Literaturnobelpreisträger Pablo Neruda hatte seiner Lyrik schon früh «große Intensität und Originalität» bescheinigt, ein Urteil, das auch vom peruanischen Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa geteilt wird, der das Werk Hahns als «großartig und wahrhaft originell» und als «das Persönlichste, das mir in der Lyrik unserer Sprache seit langem begegnet ist» bezeichnete.

Alle Titel von Óscar Hahn

 

 

 
Bernhard Albers
Michael Guttenbrunner oder Die Legende von seinem Widerstandskampf gegen das Hitlerregime

Mit einem Text von Reinhard Kiefer
10 Abb., 44 S., Klappenbrosch., 2012
ISBN 978-3-89086-462-4 ISBN 3890864627
€ 15,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Die Wehrmachtsakten im Österreichischen Staatsarchiv lassen keinen Zweifel daran, daß Guttenbrunner weder aktiv gegen das Hitlerregime Widerstand leistete, noch aus diesem oder einem anderen Grunde zum Tode verurteilt wurde. Verliert daher seine Dichtung an Glaubwürdigkeit? Mit diesem Buch versucht der Verleger Michael Guttenbrunners, der dessen Spätwerk (Im Machtgehege II–VIII) anregte, eine Antwort zu geben.

 
Alle Titel zu Michael Guttenbrunner

Alle Titel von Bernhard Albers

 

 

 
Heinz-Albert Heindrichs
Gezählte Tage
Im freien Fall

(Gesammelte Gedichte Bd. 13)
128 S., geb., 2012
ISBN 978-3-89086-456-3 ISBN 3890864562
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

Rezension Christ in der Gegenwart

Heinz-Albert Heindrichs, Komponist, Lyriker, Maler, geboren 1930 in Brühl, lebt seit 1960 in Gelsenkirchen. Nach Studien in Köln (Musikhochschule) und Bonn (Uni) zunächst Dirigent, Film-, Hörspiel- und Bühnenkomponist und von 1970 bis 1996 Professor für Musik und Komposition an der Uni Essen und an der Folkwang-Hochschule. Im Widerstand gegen die Vereinnahmung im Kulturbetrieb begann er in den sechziger Jahren bewusst Gedichte zu schreiben.

Alle Titel von Heinz-Albert Heindrichs

 

 

 
Heinz-Albert Heindrichs
Frühe Gedichte

(Gesammelte Gedichte Bd. 14)
1 Abb., 160 S., geb., 2012
ISBN 978-3-89086-455-6 ISBN 3890864554
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Heinz-Albert Heindrichs, Komponist, Lyriker, Maler, geboren 1930 in Brühl, lebt seit 1960 in Gelsenkirchen. Nach Studien in Köln (Musikhochschule) und Bonn (Uni) zunächst Dirigent, Film-, Hörspiel- und Bühnenkomponist und von 1970 bis 1996 Professor für Musik und Komposition an der Uni Essen und an der Folkwang-Hochschule. Im Widerstand gegen die Vereinnahmung im Kulturbetrieb begann er in den sechziger Jahren bewusst Gedichte zu schreiben.

Alle Titel von Heinz-Albert Heindrichs

 

 

 
Theresia Schüllner
Bilder und Objekte
zum Werk von Claude Vigée

Mit Beiträgen von Anne Mounic, Helmut Pillau,
Maryse Staiber, Alexandra Sucrow
16 meist farb. Abb., 64 S., fadengeh. Klappenbr., 2012
ISBN 978-3-89086-459-4 ISBN 3890864597
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Das gesamte poetische Œuvre Claude Vigées, der – 1921 in Bischwiller im Unterelsass geboren – auf drei Kontinenten gelebt hat (in den Vereinigten Staaten von 1942 bis 1960, in Jerusalem von 1960 bis 2001, anschließend nur noch in Paris), erschien 2008 unter dem Titel «Mon heure sur la terre» (Galaade). Es ermöglicht seinen Lesern, im Dichterwort Umfang und Atem dieser langen beklemmenden Zeit zu ermessen, die Ereignisse und deren Schilderungen – die Widerstandsbewegung in Toulouse, dann das Exil und die langen, in Amerika verbrachten Jahre, bis schließlich Jubel und zugleich Bedrohung in Israel gefunden wurden. …

Das poetische Werk Claude Vigées stellt sich als untrennbare Einheit von Leben und der Reflexion über seine Schwierigkeiten, seine Umbrüche und Grausamkeiten dar. …

L’Association des Amis de l’Œuvre de Claude Vigée gibt jährlich eine Zeitschrift heraus; ihre dritte Nummer erscheint im Januar 2012. http://revuepeut-etre.fr

Anne Mounic

Kunst

 

 

 
Bernhard Albers
Ich ist ein anderer

Rimbaud · George · Fichte
20 Abb., 64 S., Klappenbrosch., 2012
ISBN 978-3-89086-458-7 ISBN 3890864589
€ 18,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Inhalt:

Prolog    Ein Komponist und sein Mäzen
         Wagner und Ludwig II.

1. Kapitel    Eine Zeit in der Hölle
         Rimbaud und Verlaine

Exkurs 1    Das klassische Leben
         Wilhelm von Gloeden

2. Kapitel    Die Zwillingsbrüder
         George und Hofmannsthal

Exkurs 2    Die Wonnen der Gewöhnlichkeit
         Thomas Mann

Exkurs 3    Das Doppelgrab I
         Hans Henny Jahnn

Exkurs 4    Das Doppelgrab II
         Julien Green

Exkurs 5    Wir können nicht lieben
         Rolf. Angestellter

3. Kapitel    Eine glückliche Liebe
         Fichte und Mau

Epilog    Ein Komponist und seine Stimme
         Britten und Pears

 
Arthur Rimbaud
Wilhelm von Gloeden
Stefan George
Thomas Mann
Hans Henny Jahnn
Hubert Fichte

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