Lyrik-Taschenbuch
 

«Zu den renommiertesten und verdienstvollsten Herausgebern deutschsprachiger Lyrik
gehört seit vielen Jahrzehnten der Rimbaud Verlag mit der Reihe des Lyrik-Taschenbuchs.»

DIE KÜNSTLER GILDE 2014
 
 

Nr. 1:

Erich Jansen: Aus den Briefen eines Königs

Nr. 2:

Ernst Meister: Lang oder kurz ist die Zeit

Nr. 3:

Joseph Kopf: verwundetes der sprache

Nr. 4:

(vergriffen)  Frank Schablewski: Lauffeuerpausen

Nr. 5:

Tuvia Rübner: Stein will fließen

Nr. 6:

(vergriffen)  Gerhard Neumann: Mögliches Gelände

Nr. 7:

Arthur Rimbaud: Das Trunkene Schiff

Nr. 8:

(bei uns vergriffen)  Michael Guttenbrunner: Schwarze Ruten

Nr. 9:

Reinhard Kiefer: schwärmerlatein oder küchenhebräisch

Nr. 10:

Dagmar Nick: Wegmarken

Nr. 11:

K. O. Götz: Im Nebel zweier Äxte

Nr. 12:

Tchicaya U Tam’si: Welch böses Blut

Nr. 13:

Erich Arendt: Feuerhalm

Nr. 14:

Emil Barth: Im Morgenlicht meiner Augen

Nr. 15:

Oskar Loerke: Gedichte

Nr. 16:

Erich Arendt: Bergwindballade

Nr. 17:

Rose Ausländer: Der Regenbogen

Nr. 18:

(bei uns vergriffen)  Michael Guttenbrunner: Opferholz

Nr. 19:

Max Hölzer: Nigredo

Nr. 20:

Erich Arendt: Zeitsaum

Nr. 21:

Rafal Wojaczek: In tödlicher Not

Nr. 22:

(bei uns vergriffen)  Michael Guttenbrunner: Die lange Zeit

Nr. 23:

Dagmar Nick: Liebesgedichte

Nr. 24:

Paul Wühr: Leibhaftig

Nr. 25:

Erich Arendt: Flug-Oden

Nr. 26:

(bei uns vergriffen)  Peter Huchel: Chausseen Chausseen

Nr. 27:

Alfred Margul-Sperber: Jahreszeiten

Nr. 28:

(bei uns vergriffen)  Michael Guttenbrunner: Ungereimte Gedichte

Nr. 29:

Frank Schablewski: Mauersegler

Nr. 30:

Arthur Rimbaud: Leuchtende Bilder / Illuminations

Nr. 31:

Erich Arendt: Gesang der sieben Inseln

Nr. 32:

Alfred Gong: Gnadenfrist

Nr. 33:

Erich Arendt: entgrenzen

Nr. 34:

Rose Ausländer: Grüne Mutter Bukowina

Nr. 35:

Hans Weßlowski: Aus weißen Hallen

Nr. 36:

Elisabeth Axmann: Spiegelufer  Gedichte 1968-2004

Nr. 37:

Alfred Kittner: Der Wolkenreiter  Gedichte 1925-1945

Nr. 38:

Alfred Kittner: Wahrheitsspiel  Gedichte 1945-1991

Nr. 39:

(vergriffen)  Jürgen Nendza: und am Satzende das Weiß

Nr. 40:

(vergriffen)  Julia Weiteder-Varga: Scherbennacht

Nr. 41:

(vergriffen)  Eva Hesse: Lyrik Importe. Ein Lesebuch

Nr. 42:

(vergriffen)  Andreas Altmann: Augen der Worte

Nr. 43:

Hans Weßlowski: Was außen wie innen war

Nr. 44:

Jörg Stöhrer: Mauerbrüche

Nr. 45:

Benjamin Péret: Das große Spiel / Le grand jeu

Nr. 46:

Ernst Schönwiese: Antworten in der Vogelsprache

Nr. 47:

(vergriffen)  Matthias Kehle: Vorübergehende Nähe

Nr. 48:

Reinhard Kiefer: nur die fenster im blick

Nr. 49:

(vergriffen)  Christoph Wenzel: zeit aus der karte

Nr. 50:

(bei uns vergriffen)  Michael Guttenbrunner: Der Abstieg

Nr. 51:

Kubi Wohl: Briefe und Gedichte

Nr. 52:

Gerhard Neumann: Splittergelächter  Lyrik und Prosa

Nr. 53:

(vergriffen)  Swantje Lichtenstein: figurenflecken oder: blinde verschickung

Nr. 54:

Margot Ehrich: Nachts

Nr. 55:

Hans Weßlowski: Die Diva in schwarz

Nr. 56:

Margot Ehrich: ich finde aus wohin er ging

Nr. 57:

(vergriffen)  Claudia Gabler: Die kleinen Raubtiere unter ihrem Pelz

Nr. 58:

Christoph Leisten: der mond vergebens

Nr. 59:

(bei uns vergriffen)  Christian Saalberg: An diesem schönen Todestag im Mai

Nr. 60:

(vergriffen)  Peter Nim: Haiku-Paare

Nr. 61:

(vergriffen)  Sibylle Klefinghaus: ein unbenutztes ohr

Nr. 62:

Stefan George: Algabal

Nr. 63:

Manfred Winkler: Im Lichte der langen Nacht

Nr. 64:

Dusza Czara-Rosenkranz: Gedichte

Nr. 65:

Otto Basil: Schon sind wir Mund und Urne

Nr. 66:

Peter Horst Neumann: Der Heckenspringer

Nr. 67:

Rose Ausländer: Liebesgedichte

Nr. 68:

Ulrich Daum (Hrsg.): Spanischsprachige Lyrik aus sechs Jahrhunderten  Teil I

Nr. 69:

Ulrich Daum (Hrsg.): Spanischsprachige Lyrik aus sechs Jahrhunderten  Teil II

Nr. 70:

(vergriffen)  Bernhard Albers (Hrsg.): Poème collectif

Nr. 71:

David Goldfeld: Der Brunnen

Nr. 72:

Immanuel Weißglas: Der Nobiskrug

Nr. 73:

SAID: Sprache der Freiheit  Essays und Lyrik

Nr. 74:

Ernst Schönwiese: Baum und Träne

Nr. 75:

(bei uns vergriffen)  Christian Saalberg: Die unsichtbare Zeit

Nr. 76:

Klara Blum: Liebesgedichte

Nr. 77:

Elisabeth Axmann: Glykon

Nr. 78:

Itzik Manger: Der Prinz der jiddischen Ballade

Nr. 79:

Ilana Shmueli: Leben im Entwurf

Nr. 80:

Dan Pagis: Erdichteter Mensch

Nr. 81:

Echnaton: Der Sonnengesang

Nr. 82:

Gerhard Weidmann (Hrsg.): Englischsprachige Lyrik aus vier Jahrhunderten  Teil I

Nr. 83:

(vergriffen)  Sebastian Schau (Hrsg.): Weg der Steinmalven  Poème collectif II

Nr. 84:

Erich Arendt: Trug doch die Nacht den Albatros

Nr. 85:

Àxel Sanjosé: Anaptyxis

Nr. 86:

(vergriffen)  Margot Ehrich: wieder hebe ich deinen blick auf

Nr. 87:

Ria Endres: Froher Wahnsinn

Nr. 88:

Hans Weßlowski: Zuende bringen

Nr. 89:

Gerhard Weidmann (Hrsg.): Englischsprachige Lyrik aus vier Jahrhunderten  Teil II

Nr. 90:

Bernhard Albers (Hrsg.): Das Alte Ägypten im deutschen Gedicht  Eine kleine Anthologie

Nr. 91:

Heinrich Detering: Drei Erscheinungen  Ein Triptychon

Nr. 92:

Hermann A. Schlögl: Mögest du immer meinen Namen rufen  Liebesgedichte aus dem Alten Ägypten

Nr. 93:

   

Nr. 94:

Gerhard Weidmann (Hrsg.): Englischsprachige Lyrik aus vier Jahrhunderten  Teil III

Nr. 95:

Georg Drozdowski: An die Wand gemalt

Nr. 96:

Georg Britting: Jahreszeiten

Nr. 97:

Stefan George: Gedichte  1930

Nr. 98:

Georg Trakl: Winkel am Wald

Nr. 99:

Immanuel Weißglas: Gottes Mühlen in Berlin

Nr. 100:

Bernhard Albers (Hrsg.): Die Welt kennt keine Poesie  100 Gedichte von 100 Autoren

Nr. 101:

Dagmar Nick: Schattengespräche

Nr. 102:

Federico García Lorca: Liebesgedichte

Nr. 103:

Reinhard Kiefer: die urwelt steht ihnen offen

Nr. 104:

Andrzej Kanclerz: HIQ

Nr. 105:

Àxel Sanjosé: Gelegentlich Krähen

Nr. 106:

Heinrich Detering: Zeichensprache

Nr. 107:

 

Nr. 108:

Ria Endres: Augen auf  Augen zu

Nr. 109:

Dagmar Nick: Im freien Fall

Nr. 110:

Rose Ausländer: Englischsprachige Gedichte

Nr. 111:

Mario Markus (Hrsg.): Chilenische Lyrik im bewegten 20. Jahrhundert

Nr. 112:

Hartwig Mauritz: wälder kommen auf uns zu

Nr. 113:

Ria Endres: nichts überstürzen

Nr. 114:

 

Nr. 115:

Nelly Sachs: Teile dich Nacht  Die letzten Gedichte

Nr. 116:

Cyrus Atabay: Prosperos Tagebuch

Nr. 117:

Paul Verlaine: Gedichte I

Nr. 118:

Victor Wittner: Sprung auf die Straße

Nr. 119:

SAID: vom wort zum haus

Nr. 120:

Heinz Piontek: Gedichte  Ausgewählt von Reinhard Kiefer

Nr. 121:

Màrius Torres: Poesies / Gedichte

Nr. 122:

   

Nr. 123:

Victor Wittner: Der Mann zwischen Fenster und Spiegel

Nr. 124:

Kubi Wohl: Granitene Strophen will ich erbauen, Obelisken voll knirschender Wut

Nr. 125:

Max Hölzer: Schlafende Sonnen

Nr. 93:

Erich Jansen: Aus den Briefen eines Königs  Illustrierte Ausgabe

Nr. 107:

Hermann A. Schlögl: Ins Elend wird diese Welt kommen durch jene, die sich bereichern  Weisheit aus dem Alten Ägypten

Nr. 114:

Moses Rosenkranz: Lagergedichte  1941-1957

Nr. 173:

Ernst Meister: Der Schnee in deinem Namen  Liebesgedichte

 

   
Erich Jansen
Aus den Briefen eines Königs

Ausgewählte Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 1)
74 S., Klappenbrosch., 3. Aufl. 2019
ISBN 978-3-89086-780-9 ISBN 3890867804
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Abend

Am Abend, wenn die Dunkelheit
betroffen an der Mauer lehnt,
die Männer treten
aus den Häusern.
Wie späte Stallaternen knistern dann
schwarzgelbe Glühdrahtbirnen.
Der Männer Stimme ist
johannisbraun.
Im Mund der Mädchen
Violinen sind,
Musik
wie dunkles Glas,
darin ein Lied
verbrannter Rosen.

 
Erich Jansen (1897–1968) lebte in Stadtlohn (Westfalen) als Apotheker und Lyriker. Für sein Werk erhielt er die Ehrengabe der Bayerischen Akademie der schönen Künste in München.

Weiterer Titel von Erich Jansen

 

 

 
Màrius Torres
Poesies / Gedichte

Ausgewählt und übertragen von Àxel Sanjosé
Mit einem Vorwort von Margarida Prats Ripoll
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 121)
124 S., Klappenbrosch., 2019
ISBN 978-3-89086-306-1 ISBN 389086306X
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Das ist die Freude

Das ist die Freude – ein Vogel sein und einen Himmel
durchkreuzen, wo der Sturm leuchtenden Frieden hinterließ.

Und das der Tod – die Augen schließen, lauschen
der Stille des Moments, in welchem die Musik beginnt.

 
Der frühverstorbene katalanische Lyriker Màrius Torres (1910–1942) wandte sich in seinen Gedichten von der trostlosen Realität des Spanischen Bürgerkriegs, der frühen Franco-Diktatur und seines eigenen, von Krankheit geprägten Alltags entschieden ab. Sein am Symbolismus orientiertes Werk zeichnet sich durch hohe Musikalität aus und setzt sich auf sehr eigene, zugleich unmittelbare und abstrakte Art mit Tod und Kosmos auseinander. Nach dem Krieg beinahe vergessen, wurde Torres in den 1960er und 1970er Jahren neu entdeckt und zählt heute zu den Klassikern der katalanischen Lyrik des 20. Jahrhunderts.

 

 

 
Heinz Piontek
Gedichte

Ausgewählt von Reinhard Kiefer
mit einem Text von Gerhard Neumann
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 120)
104 S., brosch., 2019
ISBN 978-3-89086-322-1 ISBN 3890863221
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Die Halbinsel

Zwei Fischer ziehn das Netz aus dem Gewässer.
Den Raben ist die Stille nicht geheuer.
Der Knabe schürt das schwache Reisigfeuer
und wetzt am Stein sein Taschenmesser.

Im Knieholz rührt der Wind die Haselruten,
das sachte Wehen, wo begann es?
Der toten Fische Kiemen bluten.
Die Männer heißen Simon und Johannes.

 
Heinz Piontek (1925–2003) gehört zu den wichtigen Lyrikern der 50er Jahre. Sein erster Gedichtband mit dem Titel «Die Furt» erschien 1952, schon ein Jahr später folgte die Sammlung «Die Rauchfahne». Diese beiden Jahre waren für die deutsche Lyrik der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts von großer Bedeutung. So erschienen die Sammlungen zweier Lyriker, denen heute eine gleichsam mythische Aura zugesprochen wird, nämlich Paul Celans «Mohn und Gedächtnis» (1952) und Ingeborg Bachmanns «Anrufung des Großen Bären» (1953). Diese Gedichtbände fanden höchste Aufmerksamkeit. Allerdings erschien 1953 auch der erste und sehr schmale Band von Ernst Meister, der den Titel «Unter dem schwarzen Schafspelz» trägt. Piontek befindet sich hier also in einer illustren Gesellschaft. Während er heute eher als Außenseiter erscheint, wurde er damals als wesentliche Erscheinung neben Celan und Bachmann oder Günter Eich angesehen.

 

 

 
SAID
Sprache der Freiheit

Essays und Lyrik
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 73)
in Vorb. Sommer 2019
 
 

 

SAID wurde 1947 in Teheran geboren und kam 1965 nach München. Nach dem Sturz des Schah 1979 betrat er zum ersten mal wieder iranischen Boden, sah aber unter dem Regime der Mullahs keine Möglichkeit zu einem Neuanfang in seiner Heimat. Seither lebt er wieder im deutschen Exil. Für sein literarisches Werk wurde er vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Civis-Hörfunkpreis (1992), dem Preis der Stadt Heidelberg «Literatur im Exil» (1996), dem Stipendium der Villa Aurora (Los Angeles, USA, 1997), der Hermann-Kesten-Medaille (1997), dem Adelbert-von-Chamisso-Preis (2002), der Goethe-Medaille (2006), dem Literaturpreis des freien deutschen Autorenverbandes (2010), dem Verdienstkreuz am Bande (2014) und dem Friedrich-Rückert-Preis (2016).

Alle Titel von SAID

 

 

 
Erich Jansen
Aus den Briefen eines Königs

Illustrierte Ausgabe mit Briefen von Johannes Bobrowski und Heinz Piontek
Texte von Hans Bender und Gerhard Neumann
Herausgeben von Adrian Krug
(Lyrik-Taschenbuch)
40 S., fadengeh. Klappenbrosch., in Vorb. Herbst 2020
ISBN 978-3-89086-305-4 ISBN 3890863051
€ 20,-  
 
 

 

Der Mondfisch

Es schwamm ein Mondfisch überm Haus
mit roten Netzen reich behangen.
Vorn stiegen Leute ein und aus,
um Fische aus dem Fluß zu fangen.

Die Möven schrien am Gartentor:
Was denn der mondne Fisch nur wolle.
Da klopfte es im Dommelrohr:
Es sei die Große Nachtkontrolle.

 
Erich Jansen (1897–1968) lebte in Stadtlohn (Westfalen) als Apotheker und Lyriker. Für sein Werk erhielt er die Ehrengabe der Bayerischen Akademie der schönen Künste in München.

Alle Titel von Erich Jansen

 

 

 
Hermann A. Schlögl
Ins Elend wird diese Welt kommen durch jene, die sich bereichern

Weisheit aus dem Alten Ägypten
übersetzt durch Hermann A. Schlögl
(Lyrik-Taschenbuch)
in Vorb. Herbst 2019
 
 

 

Prof. Dr. Hermann Alexander Schlögl machte am Maximilians­gymnasium in München das Abitur und immatrikulierte sich dann an der Universität in der Fächerkombination Literatur- und Theater­wissenschaft. Gleichzeitig Abschlussprüfung für Schauspiel vor dem paritätischen Prüfungsausschuss (Vorsitz Adolf Gondrell) in München. Tätigkeit an verschiedenen deutschsprachigen Bühnen: Nordmark-Landestheater Schleswig. Städtische Bühne Ulm, Städtische Bühnen Wuppertal und Schauspielhaus Zürich. Später studierte er an den Universitäten Zürich und Basel Ägyptologie, Alte Geschichte und Klassische Archäologie. Lic. phil. 1976, Dr. phil. 1979. Mitarbeit und Leitung von Kunstausstellungen mit altägyptischer Thematik in Zürich, Basel, Luzern und Genf. Berufung als Ägyptologe an die Universität Fribourg (beginnend vom Wintersemester 1980 bis zur Emeritierung im Sommersemester 2000). Er ist durch zahlreiche Monographien zur Geschichte und Kultur des Nillands und durch Übertragung altägyptischer Literatur hervorgetreten.

Alle Titel von Hermann A. Schlögl

 

 

 

 
Georg Trakl
Winkel am Wald

Ausgewählte Gedichte
Hrsg. und Nachwort Reinhard Kiefer
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 98)
brosch., ersch. Frühjahr 2020
ISBN 978-3-89086-384-9 ISBN 3890863841
€ 20,-  
 
 

 

Georg Trakl.

Winkel am Wald.

Titel von und zu Georg Trakl

 

 

 
Immanuel Weißglas
Gottes Mühlen in Berlin

Gedichte
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 75)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 99)
brosch., ersch. Frühjahr 2020
ISBN 978-3-89086-393-1 ISBN 3890863930
€ 40,-  
 
 

 

Immanuel Weißglas.

Gottes Mühlen in Berlin.

Alle Titel von Immanuel Weißglas

Bukowiner Literaturlandschaft

 

 

 
Max Hölzer
Schlafende Sonnen

Ausgewählte Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch)
Brosch., in Vorb. Frühjahr 2020
 
 

 

Max Hölzer.

Schlafende Sonnen.

Weitere Titel von Max Hölzer

 

 

 
Kubi Wohl
Granitene Strophen will ich erbauen
Obelisken voll knirschender Wut

Gedichte und Briefe
Erinnerungen von Alfred Kittner, Klara Wohl, Josef Burg und Vera Hacken
Hrsg. und mit einem Nachwort von Helmut Braun
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 92)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 124)
11 Abb., 142 S., brosch., 2018
ISBN 978-3-89086-315-3 ISBN 3890863159
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Präludium

[…]

Granitene Strophen will ich erbauen,
Obelisken voll knirschender Wut,
in sie den Schrei der Fabriken einhauen
und röchelndes Atmen und hungriges Schauen
und Händeringen, Tränen und Blut!

[…]

Kristallener Hymne donnere ich dann: werde
Sturmbock gegen die Fron!
Reck’ dich gewaltig mit Riesengebärde,
entfache Vulkane, entzünde die Erde!
sei Brandpsalm der Revolution!

 
Kubi Wohl, geboren 1911 in dem kleinen Ort Zibau am Rande der Ostkarpaten, starb bereits 1935. Sein literarischer Nachlass ist ein schmales Œuvre. Vieles ging während des Krieges vorloren oder ist verschollen. Seine Gedichte stießen beim Bürgertum auf Ablehnung, bei den Massen des Proletariats auf großen Beifall. 1980 erschien in Haifa (Israel) ein zweisprachiger (deutsch/jiddisch) Band, wofür Alfred Kittner das Vorwort schrieb.

Bukowiner Literaturlandschaft

 

 

 
Victor Wittner
Der Mann zwischen Fenster und Spiegel

Neue Gedichte
Hrsg. und Nachwort von Angela Lohausen
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 91)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 123)
102 S., brosch., 2018
ISBN 978-3-89086-316-0 ISBN 3890863167
€ 20,-   beim Verlag bestellen
€ 20,-   im Buchhandel bestellen
 
 

 

Der Föhn

Der Föhn hat die letzten Fetzen
Sommers aus Süden gebracht,
im Tag, dem entsetzten, setzen
fest sie sich, faulige Fracht.
Das Welklaub will frisch auf die Bäume.
Wir treiben in trägere Träume.

Wir ängstigen uns vor der Schwüle,
die schwärt mit schimmligem Schimmer.
Wir schließen die Fenster, die Zimmer
und küssen die Kühle.

 
Victor Wittner wird 1896 in Herţa/Hertza (Rumänien, heute Gertsa in der Ukraine) in eine stark assimilierte jüdische Familie geboren, die bald danach nach Suceava in der Südbukowina, eine Stadt mit hohem jüdischen Anteil, übersiedelt. Dort besucht er das Gymnasium, ehe er 1914 nach Wien geht, um ein Medizinstudium zu beginnen. Ab 1918 lebt er als freischaffender Kulturjournalist in Wien. 1928 geht er nach Berlin und arbeitet im Ullstein-Verlag als Redakteur. 1933 muss er Deutschland verlassen und lebt wieder einige Jahre in Wien, nach dem «Anschluss» flieht er in die Schweiz. Er stirbt 1949 in Wien.

Alle Titel von Victor Wittner

Bukowiner Literaturlandschaft

 

 

 
Cyrus Atabay
Prosperos Tagebuch

Gedichte
Nachwort Lydia Girlinger
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 116)
126 S., Klappenbrosch., 2018
ISBN 978-3-89086-334-4 ISBN 3890863345
€ 20,-   beim Verlag bestellen
€ 20,-   im Buchhandel bestellen
 
 

 

Cyrus Atabay, geboren 1929 in Teheran, Schulzeit 1937–45 in Berlin, Studium der Literaturwissenschaft in München. Lebte abwechselnd in Europa und im Iran. Seit der iranischen Revolution 1978 lebte er zunächst in London, seit 1983 in München. Atabay schrieb ausschließlich in deutscher Sprache. Er erhielt 1957 den Hugo-Jacobi-Preis, 1960 den Berliner Förderpreis für Literatur und 1984 den Literatur-Preis der Stiftung zur Förderung des Schrifttums. Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Atabay starb 1996.

 

 

 
Victor Wittner
Sprung auf die Straße

Gedichte
Hrsg. und Nachwort von Armin Eidherr
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 90)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 118)
86 S., brosch., 2018
ISBN 978-3-89086-331-3 ISBN 3890863310
€ 20,-   beim Verlag bestellen
€ 20,-   im Buchhandel bestellen
 
 

 

Winterlied

Es schneit, es schneit!
Der Schnee weht weit
und legt sich lang.
Im Flockenschwang,
im Schlittenklang
verschwingt der Drang,
verklingt das Leid.

Weiß wird die Zeit,
der Überschwang
Verschwiegenheit.
Der Lärm, das Leid
ist schnell beschneit,
der Schnee, der Schnee
verweht das Weh.

 
Victor Wittner wird 1896 in Herţa/Hertza (Rumänien, heute Gertsa in der Ukraine) in eine stark assimilierte jüdische Familie geboren, die bald danach nach Suceava in der Südbukowina, eine Stadt mit hohem jüdischen Anteil, übersiedelt. Dort besucht er das Gymnasium, ehe er 1914 nach Wien geht, um ein Medizinstudium zu beginnen. Ab 1918 lebt er als freischaffender Kulturjournalist in Wien. 1928 geht er nach Berlin und arbeitet im Ullstein-Verlag als Redakteur. 1933 muss er Deutschland verlassen und lebt wieder einige Jahre in Wien, nach dem «Anschluss» flieht er in die Schweiz. Er stirbt 1949 in Wien.

Alle Titel von Victor Wittner

Bukowiner Literaturlandschaft

 

 

 
Paul Verlaine
Gedichte I

Zweisprachige Ausgabe französisch/deutsch
Übersetzt von Frank Stückemann
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 117)
500 S., Klappenbrosch., 2. Aufl. 2019
ISBN 978-3-89086-333-7 ISBN 3890863337
€ 38,-   beim Verlag bestellen
 
 

lyrikgesellschaft.de veröffentlichte am 1. August 2018 unter dem Titel «Und ich entschwinde / Im bösen Winde …» eine Rezension von Michel Ackermann.

Romanische Forschungen veröffentlichte in Band 131 (2019), Heft 1 eine Rezension von Susanne Gramatzki.

Poèmes saturniens / Saturnische Gedichte;
Fêtes galantes / Galante Feste;
La bonne Chanson / Das gütige Lied;
Romances sans paroles / Unsägliche Romanzen;
Sagesse / Weisheit

 
«Zäsur ist der Herzschlag des dichtenden Geistes und läßt sich nicht nachahmen, wie Wohllaut.»

Heinrich Heine

 
Vorliegende Übersetzung der Œuvres poétiques von Paul Verlaine nach der klassischen Garnier-Ausgabe von J. Robichez (einzelne Vorabdrucke in Sinn und Form 2017) bildet erstmals den Alexandriner als französisches Versmaß aller Dinge konsequent nach, an dessen Nähe bzw. Ferne die Poetik dieses Dichters («Eloquenz muß man den Hals umdrehen») überhaupt bestimmbar wird. Präzision im Gebrauch von Metren, Reimschemata, Zäsur etc., vor allem aber der Gebrauch von geprägten Formen sind Rückgriffe auf die altfranzösische Musiktradition: Verlaine komponierte Gedichtbände wie Suiten mit Tanzsätzen und verwies noch 1889 im Vorwort zu Parallèlement auf «die besondere Tonart des vorliegenden Teils einer gesamten Folge.» Diese Musikalität analysierte der Übersetzer 2009 in Germanisch-Romanische Monatsschrift. Sie revolutionierte die Dichtung der Moderne, nicht zuletzt bei der Erschließung christlicher Mystik. Die Übersetzung erstrebt einen möglichst schlichten Satzbau und natürlichen Sprachduktus nach Maßgabe des Originals.
 

 

 

 
SAID
vom wort zum haus

gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 119)
104 S., Klappenbrosch., 2018
ISBN 978-3-89086-327-6 ISBN 3890863272
€ 15,-   beim Verlag bestellen
 
 

Signaturen, Forum für autonome Poesie, veröffentlichte unter dem Titel «‹die poesie ist meine art der unruhe›» eine Rezension von Gerrit Wustmann.

«mein auge / ein pilger außerhalb der zeit / widersteht dem fluß der tage / dem licht / und seinen brechungen» – so schließt eines der in diesem Band versammelten Gedichte von SAID. Die Skepsis, die sich in diesen Versen andeutet, hat ein doppeltes Fundament. Sie fußt einerseits auf der jahrzehntelangen Exil-Erfahrung ihres Autors und dem damit verbundenen Verlust ursprünglicher Heimat, andererseits aber nicht minder auf dessen tiefgreifender Verinnerlichung der Traditionen literarischer Moderne. Vor diesem Hintergrund entfaltet diese Dichtung eine originäre Modernität, ohne sich an die Allüren des Zeitgeistes zu verlieren.

Gewiss ist die erzwungene Heimatlosigkeit – wie auch bei anderen wichtigen Dichtungen seit dem Aufkeimen der Totalitarismen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts – eine prägende Voraussetzung dieser Poeme. Dass ihnen aber jede Larmoyanz und Sentimentalität fehlt, verdankt sich der genauen, fast meditativen Öffnung dieses Dichters für all das, was sich dem poetischen Auge darbietet.

In konzentrierten, lakonischen und zugleich hochkomplexen Gedichten, die untereinander ein vielfältiges Netz von Anspielungen aufweisen, entstehen poetische Bilder, die die Wirklichkeit überraschend neu sehen lassen – nicht nur die Wirklichkeit des Exilanten zwischen Orient und Okzident, sondern, mehr noch, die unserer eigenen Welt mit all ihren Rissen und Brüchen.

Freilich gelingt dies, weil diese Dichtung nicht urteilt. In seiner Dankesrede zur Verleihung des Friedrich-Rückert-Preises 2016 hat SAID sein poetisches Programm unter Bezugnahme auf Rückert umrissen: «keine vergleiche, keine bewertung. nur verstehen, um die schönheit zu finden, die die menschen verbindet.»

Die Gedichte von SAID gleichen Pilgerfahrten auf der Suche nach Heimstatt. Gegen die Zurichtungsformen der menschlichen Vernunft setzt SAID das freischwebende Wort. Dabei erweisen sich Bewegung und das Bewegende als Grundkonstituenten, die der klirrenden Statik herrschender Rationalitätsmechanismen entgegenzusetzen sind. Sympathie zeigen diese Gedichte für alles Randständige und Ausgegrenzte, für die unverstellte Kreatur, für alles, was sich den oberflächlichen Verfestigungen widersetzt. Und an diesen Rändern kann selbst das Metaphysische aufscheinen, als eine denkbare Wohnstatt für den Menschen.

Anlässlich eines Interviews mit dem «ZEIT-Magazin» hat SAID einmal betont, seine eigentliche Heimstatt sei die deutsche Sprache. In seinen hier versammelten Gedichten wird die Sprache tatsächlich «vom wort zum haus».

Christoph Leisten

 

SAID wurde 1947 in Teheran geboren und kam 1965 nach München. Nach dem Sturz des Schah 1979 betrat er zum ersten mal wieder iranischen Boden, sah aber unter dem Regime der Mullahs keine Möglichkeit zu einem Neuanfang in seiner Heimat. Seither lebt er wieder im deutschen Exil. Für sein literarisches Werk wurde er vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Civis-Hörfunkpreis (1992), dem Preis der Stadt Heidelberg «Literatur im Exil» (1996), dem Stipendium der Villa Aurora (Los Angeles, USA, 1997), der Hermann-Kesten-Medaille (1997), dem Adelbert-von-Chamisso-Preis (2002), der Goethe-Medaille (2006), dem Literaturpreis des freien deutschen Autorenverbandes (2010), dem Verdienstkreuz am Bande (2014) und dem Friedrich-Rückert-Preis (2016).

 

 

 
Nelly Sachs
Teile dich Nacht

Die letzten Gedichte
Hrsg. Margaretha und Bengt Holmqvist
Nachwort Michael Braun
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 115)
94 S., brosch., 2018
ISBN 978-3-89086-339-9 ISBN 3890863396
€ 15,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Nach dem Gedichtzyklus «Die Suchende», der im Spätherbst 1966 erschien, hat Nelly Sachs kein Buch mehr veröffentlicht.

Zwar blieb sie literarisch tätig bis zum endgültigen Versagen ihrer physischen Kräfte. Dramatische Projekte beschäftigten sie fast ununterbrochen. Die lyrische Produktivität war, wie früher, mehr intermittierend; 1968 schrieb sie wieder mehrere Gedichte, zur Zusammenstellung eines Gedichtbandes kam es aber nicht.

Briefe von Nelly Sachs

 

 

 
 
 
Ria Endres
nichts überstürzen

Gedichte
von meinem iPhone gesendet
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 113)
144 S., fadengeh. Klappenbrosch., 2017
ISBN 978-3-89086-345-0 ISBN 3890863450
€ 20,-   beim Verlag bestellen
€ 20,-   im Buchhandel bestellen
 
 

Faust Kultur veröffentlichte am 20. April 2018 unter dem Titel «Aus tiefster Not» eine Rezension von Bernd Leukert.

Signaturen, Forum für autonome Poesie, veröffentlichte unter dem Titel «Poetische Dokumente der Revolte gegen die Insuffizienz» eine Rezension von Timo Brandt.

und das Glück
nicht tot zu sein
kam als
Wimpernschlag
zur Tür herein

 

Notiz

Am 20. Juni 2015 bin ich mittags in der Nähe meiner Wohnung auf dem Gehweg plötzlich gestürzt. Ich hatte das Bewusstsein verloren, sah mich aber schon bald auf dem Asphalt inmitten von blutigen Tüchern liegen. Freundliche Stimmen redeten beruhigend auf mich ein. Was war geschehen? Träumte ich? Ich hätte gern etwas gesagt, schnappte aber nur nach Luft. Meinen Namen kannte ich nicht. War das wirklich ich, die man im Unfallwagen durch die Stadt in verschiedene Krankenhäuser fuhr? Ich wollte nach Hause. In einem Krankenhauszimmer dämmerte ich weg, bis ich durch lange Gänge zu irritierenden Untersuchungen transportiert wurde. Nur mühsam begriff ich meinen Zustand. Gesicht und Stirn waren aufgeschlagen, Halswirbel angebrochen und einige Rückenwirbel zerstört. In einer langen Operation wurden zwei Metallstäbe aus Titan in meinen Rücken implantiert. Sie sollten die Wirbelsäule stabilisieren. Außerdem fixierte man zerborstene Wirbel mit Hilfe von Knochenzement und Schrauben. Die Schnittwunden tackerte man mit Stahlklammern.

Vergebens suchten die Ärzte einen Grund für den Sturz. Viele Monate musste ich still liegen, damit die Wirbel wieder zusammenwachsen konnten. Ich war lange sprachlos. Nach und nach kamen jedoch die Wörter wieder zurück. Ich begann Buchstaben ins iPhone zu tippen. Das war ein Ausweg. Und so schrieb ich die «nichts überstürzen»-Gedichte nachts auf einer winzigen hellen Fläche, wenn an Schlaf nicht zu denken war.

R. E.

 
Ria Endres, geboren 1946, lebt in Frankfurt am Main.

Bekannt wurde Ria Endres vor allem durch ihre Essays über Thomas Bernhard, Samuel Beckett, Ingeborg Bachmann, Hannah Arendt, Elfriede Jelinek und ihre Prosa, Theaterstücke und Hörspiele.

Im Rimbaud Verlag erschienen bisher die Essays «Samuel Beckett und seine Landschaften», 2006; «Die Dame mit dem Einhorn», 2008 und «Jacopo Tintoretto und Venedig», 2010; der Gedichtband «Froher Wahnsinn», 2014; die fünf Stücke «Doktor Alzheimer bittet zu Tisch», 2015 und der Gedichtband «Augen auf  Augen zu», 2016.

Alle Titel von Ria Endres

 

 

 
Hartwig Mauritz
wälder kommen auf uns zu

Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 112)
1 Abb., 68 S., fadengeh. Klappenbrosch., 2017
ISBN 978-3-89086-350-4 ISBN 3890863507
€ 15,-   beim Verlag bestellen
€ 15,-   im Buchhandel bestellen
 
 

 

großvater flieht

großvater flieht über die flimmerschwelle
im böhmischen dorf sieht er immer
die landschaft schweben über den nebeln

die familie auf porzellan gemalt, die sonntage
bewacht, hinter den wänden mutter und vater
im gebet bei tisch in zungen reden. schon wird

der grenzstrich bewegung. seine schritte setzen
geräusche, über gräben bewacht er die grenze
die ihn nicht zurückholen kann.

 

Hartwig Mauritz, 1964 in Eckernförde geboren, lebt in den Niederlanden. Er studierte Elektrotechnik an der technischen Universität Braunschweig und war drei Jahre lang wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Wuppertal. Als Lehrer am Berufskolleg Alsdorf unterrichtet er in technischen Fächern. Er veröffentlichte im Marien-Blatt Verlag Lübeck seinen Gedichtband «Echogramme» und in der Lyrikedition 2000 die Gedichtbände «biotope», sowie «rumor der frösche auf den dünnen flächen der physik». Er erhielt Preise und Auszeichnungen. 2012 gewann er den Dresdner Lyrikpreis.

 

 

 
 
 
Reinhard Kiefer
die urwelt steht ihnen offen

Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 103)
1 Abb., 76 S., fadengeh. Klappenbrosch., 2017
ISBN 978-3-89086-365-8 ISBN 3890863655
€ 15,-   beim Verlag bestellen
€ 15,-   im Buchhandel bestellen
 
 

 

Eines muss man bedenken die
saurierforscher sind viel unterwegs
die urwelt steht ihnen offen
wie schön ist es in die tiefe zu gehen
zum stein mit dem sich die tiere
für immer verbinden

 
Immer neue Schöpfungsgeschichten erzählen diese von Menschen und Tieren und Dingen bewohnten Gedichte. Ein poetisches Traumland der Erinnerung und Trauer, der Luftgeister und Zauberformeln.

Matthias Weichelt

Reinhard Kiefer, 1956 in Nordbögge geboren, Lyriker, Erzähler, Romancier. Der Rimbaud Verlag veröffentlicht seit 1981 sein Gesamtwerk.

Weitere Titel von Reinhard Kiefer

 

 
Dagmar Nick
Schattengespräche

Gedichte
(Gedichte Bd. 6)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 101)
80 S., Klappenbr., 2. Aufl. 2016
ISBN 978-3-89086-564-5 ISBN 389086564X
€ 18,-   beim Verlag bestellen
 
 

Rezension FAZ

Rezension MERKUR

Dein Schatten

Das Gewicht deines Schattens
nimmt mit jedem Tag zu.
Anfangs trug ich ihn schulterhoch,
wie Rebekka den Krug, und
sprach mit ihm, ungläubig,
ob er mich hört. Aber inzwischen
spüre ich ihn quergestreckt
auf meinem niedergezwungenen Rücken
so als wärst du es selbst.
Und ich weiß nicht,
ob du mich hörst.

 

Dagmar Nick, geboren 1926 in Breslau. Ab 1933 in Berlin. Sie gehört neben Ingeborg Bachmann, Rose Ausländer und Hilde Domin zu den wichtigsten deutschsprachigen Lyrikerinnen nach 1945. Sie lebt heute in München.
Seit 1990 erscheint ihr Werk im Rimbaud Verlag.

Auszeichnungen u.a.: Liliencron-Preis der Stadt Hamburg 1948, Eichendorff-Literaturpreis 1966, Ehrengabe zum Andreas-Gryphius-Preis 1970, Roswitha-von-Gandersheim-Medaille 1977, Tukan-Preis der Stadt München 1981, Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen 1986, Schwabinger Kunstpreis für Literatur der Stadt München 1987, Andreas-Gryphius-Preis 1993, Silbermedaille «München leuchtet» der Landeshauptstadt München 2001, Jakob-Wassermann-Literaturpreis der Stadt Fürth 2002, Ernst-Hoferichter-Preis 2006, Bayerischer Verdienstorden 2006, Horst-Bienek-Preis für Lyrik 2009.

Titel von Dagmar Nick

 

 

 

 
Chilenische Lyrik
im bewegten 20. Jahrhundert

Eine Anthologie
Hrsg., Autorenporträts und Übersetzungen von Mario Markus
Vorwort von Gonzalo Rojas
Mit einem Essay von Johannes Müller-Salo
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 111)
148 S., brosch., 2016
ISBN 978-3-89086-351-1 ISBN 3890863515
€ 20,-   beim Verlag bestellen
€ 20,-   im Buchhandel bestellen
 
 

 

Autoren:

Efráin Barquero (*1931)
Carlos Bolton (1917–2004)
Humberto Díaz Casanueva (1906–1992)
Óscar Hahn (*1938)
Tomás Harris (*1956)
Sergio Hernández (1931–2010)
Vicente Huidobro (1893–1948)
Ronald Kay (*1941)
Enrique Lihn (1929–1988)
Venancio Lisboa (1917–1993)
Mario Markus (*1944)
Mahfud Massís (1916–1990)
Gabriela Mistral (1889–1957)
Paz Molina (*1945)
Pablo Neruda (1904–1973)
Mila Oyarzún (1912–1982)
Nicanor Parra (*1914)
María Isabel Peralta (1864–1936)
Ulises Pereira (*1985)
Gonzalo Rojas (1916–2011)
Pablo de Rokha (1894–1968)
David Rosenmann Taub (*1927)
Jorge Teillier (1935–1996)
Volodia Teitelboim (1916–2008)
Aldo Torres (1910–1960)
Armando Uribe Arce (*1933)
Jaime Valdivieso (*1929)
Juvencio Valle (1900–1999)
Luis Roberto Vera (*1947)
Raúl Zurita (*1950)

 

 

 
Rose Ausländer
Englischsprachige Gedichte

zweisprachige Ausgabe englisch/deutsch
Ausgewählt und übertragen von Gerhard Weidmann
Mit einem Vorwort von Helmut Braun
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 84)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 110)
86 S., brosch., 2016
ISBN 978-3-89086-353-5 ISBN 3890863531
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

fixpoetry veröffentlichte am 22. Juli 2016 unter dem Titel «With music of machines, trains, planes» eine Rezension von Martin A. Hainz.

Mutter

Jede Faser meines Herzens strebt dir zu geben
Versalien von Sternen, um deinen Namen zu schreiben
in das Sternenbild mütterlicher Leben.
Ob zur Zeit von Krieg oder in Friedenszeiten:
Stets verströmte Gelassenheit dein Wesen.
Auch das Geringste was um dich vorging,
war aus deinen Gesten, deiner Haltung abzulesen.
Zwischen Wirklichkeit und Traum dein Leben hing.

Doch du bist verhüllt. Dein Gesicht, so tief im Schatten,
wirkt schmal und fahl. Du und meine Lettern verblassen.
Wo sind die Sterne? Wo ist deine Gelassenheit?
Ich bin unwürdig dich zu beschreiben. Ich habe
Versagt, buchstabiere dich mit Tränen am Grabe.
Du stehst zwischen Traum und Wirklichkeit.

 

Die deutsch-jüdische Dichterin Rose Ausländer wurde 1901 in Czernowitz geboren, im damaligen österreichischen Kronland Bukowina. Beginnend mit dem Ersten Weltkrieg wurde die Bukowina zum Spielball der Interessen umliegender Staaten. Damit einhergehende Wirren haben der multiethnischen und vielsprachigen Universitätsstadt Czernowitz stark zugesetzt. Zum alten Glanz in der Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie fand man nie wieder zurück.

Bereits mit 20 Jahren musste die Dichterin ihre Heimat verlassen, weil die Mutter die Familie nach dem Tod des Vaters nicht mehr ernähren konnte. Die Tochter wanderte in die USA aus, pendelte aber wiederholt zwischen Amerika und Europa. Im Zweiten Weltkrieg stand sie der alten Mutter in Czernowitz bei und entging nur knapp dem nationalsozialistischen Terror. Während eines letzten Aufenthaltes in New York von 1946 bis 1964 entstanden zwischen 1948 und 1956 über 200 englische Gedichte, die auch in der angelsächsischen Welt große Anerkennung fanden. Sie liefern den Schlüssel, um die Veränderungen im Schreibstil bei den deutschsprachigen Gedichten ab 1956 zu verstehen.

Rose Ausländer starb 1988 in Düsseldorf.

 

Alle Titel von Rose Ausländer

Weitere Titel von Gerhard Weidmann

Bukowiner Literaturlandschaft

 

 

 
Andrzej Kanclerz
H I Q

Gedichte / Wiersze
Aus dem Polnischen ins Deutsche übertragen von Gregor Simonides und Tobias Rößler
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 104)
62 S., brosch., 2016
ISBN 978-3-89086-357-3 ISBN 3890863574
€ 15,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Jest dom, w którym śpi
król księżyc, konkubiny
i koniczyna.

 

Ein Haus, dort schlafen
König Mond, die Konkubinen
und der grüne Klee.

 

Andrzej Kanclerz, geboren 1963 in Tarnowskie Góry (Tarnowitz, Ober­schlesien), wo er auch heute noch lebt; Studium der Polo­nistik; Musiker, Lehrer und Bibliothekar; Mitglied im «Związek Literatów Polskich» («Ver­band Polnischer Schriftsteller») und im «Górno­śląskie Towarzystwo Literackie» («Ober­schlesische litera­rische Ge­sell­schaft»); einer der Mit­begründer von «Tarnogórski Kabaret Literacki Tarnina» («Tarnowitzer Literarisches Kabarett Schlehdorn»).

 

 

 
Dagmar Nick
Im freien Fall

Gedichte
Mit einem Nachwort von Christoph Leisten
(Gedichte Bd. 7)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 109)
64 S., Klappenbrosch., 2016
ISBN 978-3-89086-356-6 ISBN 3890863566
€ 15,-   beim Verlag bestellen
€ 15,-   im Buchhandel bestellen
 
 

 

Kein Zweifel

Noch einmal kommt man so
leichtfüßig nicht mehr davon
mit den Flügelschuhen des Hermes
und seinen ausgetüftelten Tricks,
die geborgten Tage im Rucksack,
der stündlich gewichtsloser wird.
Bald fällt er lautlos von den Schultern
eines Skeletts, das ich nicht
wiedererkenne.

 
Dagmar Nick, geboren 1926 in Breslau, ab 1933 in Berlin, gehört zu den wichtigsten deutschsprachigen Lyrikerinnen nach 1945. Seit 1947 veröffentlichte sie zahlreiche Lyrik- und Prosabände, Reisebücher und Hörspiele. Sie ist Mitglied des PEN und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und lebt heute in München. Seit 1990 erscheint ihr Werk im Rimbaud Verlag.

Auszeichnungen u.a.: Liliencron-Preis der Stadt Hamburg 1948, Eichendorff-Literaturpreis 1966, Ehrengabe zum Andreas-Gryphius-Preis 1970, Roswitha-von-Gandersheim-Medaille 1977, Tukan-Preis der Stadt München 1981, Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen 1986, Schwabinger Kunstpreis für Literatur der Stadt München 1987, Andreas-Gryphius-Preis 1993, Silbermedaille «München leuchtet» der Landeshauptstadt München 2001, Jakob-Wassermann-Literaturpreis der Stadt Fürth 2002, Ernst-Hoferichter-Preis 2006, Bayerischer Verdienstorden 2006, Horst-Bienek-Preis für Lyrik 2009.

Alle Titel von Dagmar Nick

 

 

 
 
 
Ria Endres
Augen auf
Augen zu

Gedichte 2014–2015
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 108)
104 S., brosch., 2016
ISBN 978-3-89086-359-7 ISBN 3890863590
€ 18,-   beim Verlag bestellen
€ 18,-   im Buchhandel bestellen
 
 

Die FAZ veröffentlichte am 12. April 2016 im Feuilleton (Literatur und Sachbuch) unter dem Titel «Vater, Mutter, Kommunionkind. Die Rätsel einer persönlichen Geschichte» eine Rezension von Lorenz Jäger.

Am Erker, Zeitschrift für Literatur, veröffentlichte unter dem Titel «Ein Fleck, ein Heft, ein Gedicht» eine Rezension von Rolf Birkholz.

rasende Gedanken
luzide auf der
Wäscheleine schwanken

 

«Die Gedichte von Ria Endres sind traditionsbewußt und zwar auf eine besondere Weise: [sie] enthalten Botschaften, die […] nur von ihr entziffert werden können.»

Lorenz Jäger, FAZ

 

Ria Endres, geboren 1946 in Buchloe. Geistes­wissen­schaft­liches Studium. Promotion. Sie lebt seit 1969 in Frankfurt am Main.

Bekannt wurde Ria Endres vor allem durch ihre Essays über Thomas Bernhard, Samuel Beckett, Ingeborg Bachmann, Hannah Arendt, Elfriede Jelinek und ihre Prosa, Theaterstücke und Hörspiele.

Im Rimbaud Verlag erschienen bisher die Essays «Samuel Beckett und seine Landschaften», 2006; «Die Dame mit dem Einhorn», 2008 und «Jacopo Tintoretto und Venedig», 2010; der Gedichtband «Froher Wahnsinn», 2014 und die fünf Stücke «Doktor Alzheimer bittet zu Tisch», 2015.

Alle Titel von Ria Endres

 

 

 
Federico García Lorca
Liebesgedichte

zweisprachige Ausgabe spanisch / deutsch
Übersetzt und erläutert von Ulrich Daum
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 102)
114 S., Klappenbrosch., 2. Aufl. 2017
ISBN 978-3-89086-402-0 ISBN 3890864023
€ 20,-   beim Verlag bestellen
€ 20,-   im Buchhandel bestellen
 
 

Lyrik-Empfehlungen 2016

der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der Stiftung Lyrik Kabinett und der Literaturwerkstatt Berlin / Haus für Poesie in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Bibliotheksverband
 
 

 

Bienenkorb

Wir leben in Zellen
aus Glas,
in einem Bienenkorb aus Luft!
Wir küssen uns
durch das Glas.
Welch wunderbares Gefängnis,
dessen Tür
der Mond ist!

 
Federico García Lorca dürfte neben Jorge Luis Borges und Octavio Paz der in Deutschland bekannteste spanisch­sprachige Lyriker und – neben Cervantes – der bekannteste spanische Dichter sein. Sein Leben endete viel zu früh, im Jahr 1936, zu Beginn des spanischen Bürgerkrieges, als er von faschistischen Schergen ermordet wurde. Seine Schauspiele – vor allem «Bernarda Albas Haus» – haben Millionen von Zuschauern in ihren Bann gezogen. Seine Lyrik erschüttert immer wieder unzählige Leser.

Titel von Federico García Lorca

 

 

 
Heinrich Detering
Zeichensprache

Frühe Gedichte 1977–1987
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 106)
82 S., brosch., 2016
ISBN 978-3-89086-398-6 ISBN 3890863981
€ 15,-   beim Verlag bestellen
€ 15,-   im Buchhandel bestellen
 
 

Photo: Jens Gerdes

Würzburg, Lusamgärtlein, Walthers Grab

Hier ist einer, den kennen wir nicht. Keiner von uns. Unsere Füße rühren an seinen Staub, und die Sperlinge pudern darin ihr Gefieder, bevor sie fortfliegen, über den Stein hinweg. Wer hätte ihnen Körner gestreut, im Auftrag dessen, den wir nicht kennen? Das Licht sättigt sie nicht, das aus dem Sommer­himmel herabfällt, herab von der Kuppel des Münsters, herab aus dem Laubwerk. Unsere Bilder sättigen sie nicht, die wir hier aufstehen lassen und wandeln. Aber der Wink dessen, der thront in den Rundbögen über dem Grab, weidet auch sie.

 
Heinrich Detering ist Professor für Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Göttingen und Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Er veröffentlichte eine Reihe von literaturwissenschaftlichen Studien (u. a. Bertolt Brecht und Laotse, 2008; das Nietzsche-Buch Der Antichrist und der Gekreuzigte, 2010; Thomas Manns amerikanische Religion, 2012) und Gedichtbände (Old Glory, 2012; Drei Erscheinungen, 2014; Wundertiere, 2015). Er erhielt zahlreiche wissenschaftliche und literarische Auszeichnungen, darunter den Leibniz-Preis (2009) und den Andersen-Preis (2012).

Alle Titel von Heinrich Detering

 

 

 
Die Welt kennt keine Poesie
100 Gedichte von 100 Autoren

herausgegeben von Bernhard Albers
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 100)
116 S., brosch., 2015
ISBN 978-3-89086-390-0 ISBN 3890863906
€ 18,-   beim Verlag bestellen
€ 18,-   im Buchhandel bestellen
 
 

 

Nil-Sein

Im Lande Licht, im Lande Leer,
Einödegebunden,
Liegen sie verstreut umher,
Die Sterne, die Stunden.

Cheopsfriede,
Nilblaues Sein,
Zeitpyramide
Aus Sonne und Stein.

Immanuel Weißglas

 
Hundert Autoren werden jeweils mit einem Gedicht vorgestellt, soweit es im Rimbaud Verlag – dessen Programm von mir nun schon 35 Jahre lang gestaltet wird – erschienen ist. Zugleich eröffnet sich mit den zahlreichen Übersetzungen so etwas wie ein bescheidener Blick auf die Weltliteratur.

Die Gedichte wurden nicht mühsam und mit viel Überlegung zusammengestellt, sondern ganz spontan und rein chronologisch. Kein Gedicht musste verworfen werden, weil sich alle, meines Erachtens, auf wunderbare Weise zu einem Mosaik zusammenfügten.

Von einigen Autoren, das sei hier einmal gesagt, war es mir nicht vergönnt, eine Auswahl ihrer Gedichte im Rimbaud Verlag herauszubringen. So von Gottfried Benn, Wilhelm Lehmann, Paul Celan und Nelly Sachs beispielsweise.

Alle Titel von Bernhard Albers

 

 

 
Àxel Sanjosé
Gelegentlich Krähen

Gedichte
Nachwort Michael Braun
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 105)
88 S., brosch., 2015
ISBN 978-3-89086-363-4 ISBN 3890863639
€ 15,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Nachhauseweg

Jeder Feldstein so vertraut,
Lage, Gestalt, selbst Farbe,
Eidechsen, deren Kadaver
Kinder in die Ritzen stopften.

Aber man lässt sich nicht täuschen,
nicht mehr so leicht,
fragt nun Fremde nach dem Wald.
Farbe? Farbe? welche Farbe?
Völlig missglückt, dieses
Husten, bei allem Blut.

 
Àxel Sanjosé wurde 1960 in Barcelona geboren und lebt seit 1978 in München. Er studierte Germanistik und ist haupt­beruflich für ein Design- und Kommunikationsbüro tätig, daneben Lehrbeauftragter am Institut für Komparatistik der Universität München. Von ihm sind bislang die Gedichtbände Gelegentlich Krähen und Anaptyxis erschienen. Außerdem übersetzt er Lyrik aus dem Katalanischen und dem Spanischen.

Alle Titel von Àxel Sanjosé

 

 

 
Englischsprachige Lyrik
aus vier Jahrhunderten

Teil III

Ausgewählt und übersetzt von Gerhard Weidmann
Zweisprachige Ausgabe englisch / deutsch
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 94)
134 S., brosch., 2015
ISBN 978-3-89086-388-7 ISBN 3890863884
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Hymne für die dem Tod geweihte Jugend

Welch Sterbegeläut für die, die sterben wie das Vieh?
Nur das riesige Wüten der Kanonen.
Nur ratterndes Rasen stotternder Gewehre
Kann hinausprasseln ihre hastigen Gebete.
Nichts mehr höhnt ihnen, nicht Beten oder Läuten,
Noch irgendein Trauergesang, nur die Chöre, –
Die irren, schrillen Chöre heulender Granaten;
Und Hörner rufen nach ihnen aus trauriger Heimat.

Wilfred Owen

 
 

Edmund Waller (1606–1687)
George Herbert (1593–1633)
Percy Bysshe Shelley (1792–1822)
Elizabeth Barrett Browning (1806–1861)
Christina Georgina Rossetti (1830–1894)
Mary Gilmore (1865–1962)
Thomas Hardy (1840–1928)
William Henry Davies (1871–1940)
Lorma Leigh (verfasst um 1910)
Alfred Noyes (1880–1958)
William Butler Yeats (1865–1939)
Edna St. Vincent Millay (1892–1950)
Margaret Widdemer (1884–1978)
Wilfred Owen (1893–1918)
Siegfried Sassoon (1886–1967)
Rupert Brooke (1887–1915)
May Herschel-Clarke (verfasst 1915)
Charles H. Sorley (1895–1915)
John Gillespie Magee (1922–1941)
John Betjeman (1906–1984)
Ella Wheeler Wilcox (1850–1919)
Fleur Adcock (geboren 1934)
Sylvia Kantaris (geboren 1936)
Elizabeth Jennings (1926–2001)
Erica Jong (geboren 1942)
Laurence Lerner (geboren 1925)
Harold Monro (1879–1932)
Christopher Brennan (1870–1932)

 
Gerhard Weidmann, 1937 in Nürnberg geboren, in Hamburg aufgewachsen, absolvierte an der Hamburger Universität ein Pädagogik- und Anglistikstudium und war danach als Berufsschullehrer tätig sowie als Lehrbeauftragter an der Universität Hamburg. Seit 1974 lebt er in Bonn. Der Autor der deutschen Gedichtübertragungen spricht ein idiomatisches Englisch, das er seine zweite Muttersprache nennt. Bei häufigen Urlaubsreisen – mit Vorliebe nach London, durch die südwestenglischen Grafschaften und in die Region der schottischen ‹Highlands and Islands› – erlaubte ihm diese zweite Muttersprache in zahlreichen Begegnungen tiefe Einblicke in die Psyche der Gastgeber.

Die zweisprachige Anthologie in drei Teilen ist das Ergebnis einer langjährigen intensiven Beschäftigung mit englischsprachiger Lyrik. Auch hier stand Pate die Idee, authentisches Wissen über das Wesen unserer Nachbarn aus dem reichhaltigen Fundus der Lyrik von vier verflossenen Jahrhunderten anzusammeln.

Alle Titel von Gerhard Weidmann

 

 

 
Georg Drozdowski
An die Wand gemalt

Gedichte
Nachwort Bernhard Albers
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 80)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 95)
98 S., brosch., 2015
ISBN 978-3-89086-387-0 ISBN 3890863876
€ 18,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Wenn der letzte Morgen kommt

Wenn der letzte Morgen kommt,
hat sein Abend andere Sterne,
und zur Nähe wird die Ferne,
wenn der letzte Abend kommt.

Wenn der letzte Abend naht,
gehst du in den ersten Morgen.
Dir erschließt sich, was verborgen,
wenn der erste Morgen naht.

Von dem Ganzen Teil zu werden,
fordert dich die Ewigkeit.
Sei ergriffen und bereit,
von dem Ganzen Teil zu werden.

Abend, Morgen werden eins,
alle Zeit ist aufgehoben.
Nur noch Rühmen, nur noch Loben,
werden Morgen, Abend eins.

 
Georg Drozdowski (1899–1987) wurde in Czernowitz geboren und veröffentlichte dort in der Zwischenkriegszeit seine erste Lyriksammlung. Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ er sich in Klagenfurt nieder, wo er als Kulturredakteur der Kärntner Volkszeitung mit seinen journalistischen Arbeiten über zwei Jahrzehnte das kulturelle Leben Kärntens begleitete. Sein literarisches Werk umfaßt ernste und heitere Lyrik, erzählende Prosa, Hörspiele, Bühnenstücke und Übersetzungen aus dem Polnischen und Rumänischen.

Alle Titel von Georg Drozdowski

Bukowiner Literaturlandschaft

 

 

 
Georg Britting
Jahreszeiten

Ausgewählte Gedichte
Ausgewählt von Bernhard Albers
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 96)
94 S., brosch., 2015
ISBN 978-3-89086-386-3 ISBN 3890863868
€ 18,-   beim Verlag bestellen
€ 18,-   im Buchhandel bestellen
 
 

 

Sommerlicher Garten

Grüne Wildnis, hinter dem Zaun zu schauen:
Blätterschatten und Wipfelneigen,
Und der Laube Geheimnis, bienenumbraust,
Herbergende
Zelle der Liebe,
Und neben dem Kiesweg, das Beet,
Wo das Blumenvolk haust,
Und über dem Wasserfaß steht
Wie aus Gold die Libelle –
Ach, daß es so sommerlich bliebe!

 
Georg Britting wurde 1891 in Regensburg geboren. Er studierte in Weihenstephan. 1914 zog er als Freiwilliger in den Krieg, danach zog er nach München und arbeitete als Schriftsteller. Er gab «Die Sichel» heraus, eine Zeitschrift für Dichtung und Grafik. Schrieb Dramen, einen Roman und zahlreiche Erzählungen und Gedichte. 1953 Immermann-Preis, 1959 Bundesverdienstkreuz, 1961 Großer Preis von Nordrhein-Westfalen. In seinen Werken stehen Naturimpressionen teils unwirklichen oder erschreckenden Handlungen gegenüber. Britting starb 1964 in München.

Alle Titel von Georg Britting

 

 

 
Stefan George
Gedichte

Eine unveröffentlichte Anthologie aus dem Jahr 1930
Mit einem begleitenden Text von Bernhard Albers
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 97)
154 S., brosch., 2016
ISBN 978-3-89086-385-6 ISBN 389086385X
€ 20,-   beim Verlag bestellen
€ 20,-   im Buchhandel bestellen
 
 

 

Sprich nicht immer
Von dem laub,
Windes raub,
Vom zerschellen
Reifer quitten,
Von den tritten
Der vernichter
Spät im jahr.
Von dem zittern
Der libellen
In gewittern
Und der lichter
Deren flimmer
Wandelbar.

 
«Durch Anmerkungen in Gedichtbänden sucht, findet und markiert man seine Lieblinge», notiert der Autor Norbert Hummelt. Johannes Bobrowski und Alfred Kittner beispielsweise gingen einen Schritt weiter: Sie stellten für den privaten Gebrauch handschriftliche Anthologien mit Lieblingsgedichten aus verschiedenen Epochen zusammen.

Die vorliegende «Gebrauchsauswahl» konzentriert sich dagegen ganz auf das Werk Stefan Georges und zwar chronologisch. Die Gedichte selbst sind von unbekannter Hand in feiner Tusche mit den bei George typischen Buchstaben abgeschrieben. Dieses schlicht gebundene Buch, mit gutem Papier, macht durchaus den Eindruck eines Poesiealbums. Gewidmet und datiert ist es für einen Freund, von dem wir nur den Vornamen erfahren.

Alle Titel von Stefan George

 

 

 
Hermann A. Schlögl
Mögest du immer meinen Namen rufen

Liebesgedichte aus dem Alten Ägypten
übersetzt und kommentiert von Hermann A. Schlögl
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 92)
114 S., brosch., 2014
ISBN 978-3-89086-403-7 ISBN 3890864031
€ 18,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Ich atme den erfrischenden Odem,
der aus deinem Munde kommt.
Deine Schönheit schaue ich täglich.
Mein Wunsch ist, deine liebliche Stimme im Nordwind zu hören,
auf dass mein Leib jung werde mit Leben, aus Liebe zu dir.
Reiche mir deine Hände, die deine Lebenskraft halten,
damit ich sie empfange und durch sie lebe.
Mögest du immer meinen Namen rufen,
ohne dass er in deinem Mund erstirbt.
Mein Herr Echnaton,
du bist bei mir für immer und ewig,
da du wie die Sonne (Aton) lebendig bist.

 

Prof. Dr. Hermann Alexander Schlögl machte am Maximilians­gymnasium in München das Abitur und immatrikulierte sich dann an der Universität in der Fächerkombination Literatur- und Theater­wissenschaft. Gleichzeitig Abschlussprüfung für Schauspiel vor dem paritätischen Prüfungsausschuss (Vorsitz Adolf Gondrell) in München. Tätigkeit an verschiedenen deutschsprachigen Bühnen: Nordmark-Landestheater Schleswig. Städtische Bühne Ulm, Städtische Bühnen Wuppertal und Schauspielhaus Zürich. Später studierte er an den Universitäten Zürich und Basel Ägyptologie, Alte Geschichte und Klassische Archäologie. Lic. phil. 1976, Dr. phil. 1979. Mitarbeit und Leitung von Kunstausstellungen mit altägyptischer Thematik in Zürich, Basel, Luzern und Genf. Berufung als Ägyptologe an die Universität Fribourg (beginnend vom Wintersemester 1980 bis zur Emeritierung im Sommersemester 2000). Er ist durch zahlreiche Monographien zur Geschichte und Kultur des Nillands und durch Übertragung altägyptischer Literatur hervorgetreten.

 
Alle Titel von Hermann A. Schlögl

 

 

 
Bernhard Albers (Hrsg.)
Rimbaud in Luxor
Das Alte Ägypten im deutschen Gedicht

Eine kleine Anthologie
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 90)
62 S., brosch., 2014
ISBN 978-3-89086-395-5 ISBN 3890863957
€ 15,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Nil-Sein

Im Lande Licht, im Lande Leer,
Einödegebunden,
Liegen sie verstreut umher,
Die Sterne, die Stunden.

Cheopsfriede,
Nilblaues Sein,
Zeitpyramide
Aus Sonne und Stein.

Immanuel Weißglas

 
Die Autoren dieses Bandes sind

Elisabeth Axmann
Bertolt Brecht
Johann Wolfgang von Goethe
Reinhard Kiefer
Oskar Loerke
Hartwig Mauritz
Robert Musil
Rainer Maria Rilke
Karl Schwedhelm
Immanuel Weißglas
Julia Weiteder-Varga

Alle Titel von Bernhard Albers

 

 

 
Rose Ausländer
Grüne Mutter Bukowina

Ausgewählte Gedichte und Prosa
Hrsg. Helmut Braun
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 20)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 34)
170 S., brosch., 2. Aufl. 2014
ISBN 978-3-89086-677-2 ISBN 3890866778
€ 25,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Als Rose Ausländer – mit Mädchenname Rosalie Scherzer – am 11. Mai 1901 zur Welt kam, galt Czernowitz, die Hauptstadt des Kronlandes Bukowina, als das bedeutendste deutschsprachige Kulturzentrum im Osten der Habsburger Doppelmonarchie. Viele Juden, die insgesamt mehr als ein Drittel der Bevölkerung ausmachten, lasen deutsche Zeitungen, Zeitschriften und Bücher, interessierten sich für Neuerscheinungen auf dem Gebiet der Literatur und Philosophie. Man sprach zum großen Teil allerdings ein Deutsch, auf das freilich verschiedene anderssprachliche Einflüsse abgefärbt hatten, das durch neue Wortbildungen und Redewendungen jedoch auch bereichert worden war. Anderthalb Jahrhunderte war die Bukowina eine Heimstätte jüdisch-deutscher Symbiose.

Bukowiner Literaturlandschaft

 

 

 
Heinrich Detering
Drei Erscheinungen

Ein Triptychon
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 91)
70 S., brosch., 2014
ISBN 978-3-89086-397-9 ISBN 3890863973
€ 15,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Der schottische Dichter James Macpherson sieht im achtzehnten Jahrhundert die toten Helden Ossians. Die heilige Bernadette Soubirous sieht im neunzehnten Jahrhundert die Jungfrau Maria. Der amerikanische Schriftsteller H. P. Lovecraft sieht in seinen Horrorgeschichten die Monstren des zwanzigsten Jahrhunderts. Um drei historische Gestalten, ihre Stimmen, Visionen und Träume geht es in diesem poetischen Triptychon, einem Experiment zwischen Cento und Collage, Erzählung und Gedicht.

Heinrich Detering ist Literaturwissenschaftler an der Universität Göttingen. Er veröffentlichte Studien u. a. über Brecht und Laotse, Andersen, Nietzsche, Thomas Mann, Bob Dylan. 2004 erschien sein Gedichtband Schwebstoffe, 2009 folgte der Band Wrist, 2012 Old Glory. 2003 war er Paul-Celan-Fellow an der Washington University (St. Louis), 2004 hatte er die Mainzer Poetikdozentur und 2012 die Kieler Liliencron-Dozentur inne. 2014 war er Aston Writer in Residence in Birmingham.

Alle Titel von Heinrich Detering

 

 

 
Hans Weßlowski
Zuende bringen

Ausgewählte Gedichte
Hrsg. Sebastian Schau
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 88)
68 S., brosch., 2014
ISBN 978-3-89086-409-9 ISBN 3890864090
€ 15,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Wenn in den Ecken der Wohnung die Nacht sitzt,
ein großes irres Kind in den Raum grinst,
und das Wort Draußenangst spricht,
wie der Gehvogel, im zweiten Stock, durch die Zimmer
spazieren geht, laut aufschreit und lacht,
als säße der große Spaß im Ohrensessel.
Vielleicht kommt dann der Dünne zum Staubessen,
wenn draußen das Autolicht angeht –
denn im Licht sieht man den Staub…

– 1996 –

 
Hans Weßlowski, geboren 1954 in Gößlitz, lebt in Hagen. Sein erster Gedichtband «Ausgesprochenes Dunkel» erschien 1996. Seine Gedichte sind voll dunkler beunruhigender Bilder, deren Stimmungsgehalt an Trakl erinnert. Es ist eine sprachlich präzise Lyrik, die in seelische Grenzbereiche vorstößt. Weiterhin erschienen die Gedichtbände «Die Mühlen mahlen den Tag aus», 1998; «Aus weißen Hallen», 2003; «Was außen wie innen war», 2004; «Die Diva in schwarz», 2005.

Alle Titel von Hans Weßlowski

 

 

 
Englischsprachige Lyrik
aus vier Jahrhunderten

Teil II

Ausgewählt und übersetzt von Gerhard Weidmann
Zweisprachige Ausgabe englisch / deutsch
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 89)
122 S., brosch., 2014
ISBN 978-3-89086-405-1 ISBN 3890864058
€ 20,-   beim Verlag bestellen
€ 20,-   im Buchhandel bestellen
 
 

 

Lied  (I)

Von so vielen Dingen sprachen wir heut,
Doch ich weiß nicht, was war es gewesen,
Und ob es um Leid ging oder um Freud:
Doch oh, wie genau hab ich gelesen
Jedes Zauberwort, das ihre Augen mir gesagt!

Harrington Green

 
 

John Donne (1572–1631)
George Herbert (1593–1633)
Edmund Waller (1606–1687)
John Greenleaf Whittier (1807–1892)
James Thomson (1700–1748)
Helen Maria Hunt Jackson (1830–1885)
William Henry Davies (1871–1940)
Grace Stirling (verfasst um 1850)
Coventry Patmore (1823–1896)
Algernon Charles Swinburne (1837–1909)
Thomas Hardy (1840–1928)
Harrington Green (1891–1914)
Alfred Noyes (1880–1958)
Edna St. Vincent Millay (1892–1950)
Christopher Brennan (1870–1932)
Mary Gilmore (1865–1962)
John McCrae (1872–1918)
Charles H. Sorley (1895–1915)
Siegfried Sassoon (1886–1967)
Bryan Guinness (1905–1992)
John Betjeman (1906–1984)
Hugh MacDiarmid (1892–1978)
William Butler Yeats (1865–1939)
Rosemary Tonks (geboren 1932)

Alle Titel von Gerhard Weidmann

 

 

 
Margot Ehrich
wieder hebe ich deinen blick auf

Liebesgedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 86)
88 S., brosch., 2014
ISBN 978-3-89086-411-2 ISBN 3890864112
Vergriffen! Out of Print! Epuisé!
 
 

 

wieder hebe ich deinen
blick auf

worte im haar
nimmt die erde die
blumen zurück auch

sie wird ertrinken

 
Margot Ehrich, geb. 1936 in Bautzen. Sie wuchs auf in Leitmeritz/Nordböhmen, von wo sie 1945 vertrieben wurde. 1950 Flucht aus der DDR, 12 Jahre Aufenthalt in der Schweiz, Studium der Pädagogik an der Grande École de Danse, Bern. Sie lebte als freie Schriftstellerin in Undeloh/Nordheide. Zahlreiche Auszeichnungen. Sie starb 2017.

Alle Titel von Margot Ehrich

 

 

 
 
 
Ria Endres
Froher Wahnsinn

Gedichte
Zeichnungen von Ingrid Hartlieb
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 87)
5 Abb., 102 S., brosch., 2. Aufl. 2014
ISBN 978-3-89086-585-0 ISBN 3890865852
€ 18,-   beim Verlag bestellen
 
 

DIE ZEIT veröffentlichte am 20. März 2014 (Nr. 13) unter dem Titel «Man kann nicht raus!» eine Rezension von Franz Schuh.

6 Gedichte von Ria Endres. Text und Audio. Faust Kultur 27. Juni 2014

Faust Kultur veröffentlichte am 24. Juni 2014 unter dem Titel «Den Luxus der Wörter finden» ein Gespräch mit Ria Endres.

RAST

im Morgenrot
da bist du tot

sagte der Reim

laß das Reimen sein

 
Ria Endres, geboren 1946 in Buchloe. Geisteswissenschaft­liches Studium. Promotion. Sie lebt seit 1969 in Frankfurt am Main.

Bekannt wurde Ria Endres vor allem durch ihre Essays über Thomas Bernhard, Samuel Beckett, Ingeborg Bachmann, Hannah Arendt, Elfriede Jelinek und ihre Prosa, Theaterstücke und Hörspiele.

Im Rimbaud Verlag erschienen bisher die Essays: «Samuel Beckett und seine Landschaften», 2006; «Die Dame mit dem Einhorn», 2008 und «Jacopo Tintoretto und Venedig», 2010.

Alle Titel von Ria Endres

 

 

 
Dagmar Nick
Liebesgedichte

(Lyrik-Taschenbuch Nr. 23)
100 S., brosch., 2. Aufl. 2014
ISBN 978-3-89086-778-6 ISBN 3890867782
€ 18,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Vorsorge

Rechtzeitig habe ich
einbalsamiert, was ich liebte:
damit ich dich eines Nachts,
wenn ich an nichts mehr glaube,
weil alle Wunder verbraucht sind,
wiederfinde, die harzigen Binden
von meinem Gedächtnis löse,
Ambra und Myrrhe noch einmal
erinnere, die Betäubung, wann war das,
als wir uns trennten,
und wieder von Anfang an lerne
zu lieben, was mir
nicht gehört.

 
Dagmar Nick, geboren 1926 in Breslau, ab 1933 in Berlin, gehört zu den wichtigsten deutschsprachigen Lyrikerinnen nach 1945. Seit 1947 veröffentlichte sie zahlreiche Lyrik- und Prosabände, Reisebücher und Hörspiele. Sie ist Mitglied des PEN und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und lebt heute in München. Seit 1990 erscheint ihr Werk im Rimbaud Verlag.

Auszeichnungen u.a.: Liliencron-Preis der Stadt Hamburg 1948, Eichendorff-Literaturpreis 1966, Ehrengabe zum Andreas-Gryphius-Preis 1970, Roswitha-von-Gandersheim-Medaille 1977, Tukan-Preis der Stadt München 1981, Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen 1986, Schwabinger Kunstpreis für Literatur der Stadt München 1987, Andreas-Gryphius-Preis 1993, Silbermedaille «München leuchtet» der Landeshauptstadt München 2001, Jakob-Wassermann-Literaturpreis der Stadt Fürth 2002, Ernst-Hoferichter-Preis 2006, Bayerischer Verdienstorden 2006, Horst-Bienek-Preis für Lyrik 2009.

Alle Titel von Dagmar Nick

 
Erich Arendt
Trug doch die Nacht den Albatros

Gedichte 1931–1950
Nachwort von Bernhard Albers
(Sämtliche Gedichte Bd. 1)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 84)
140 S., brosch., 2013
ISBN 978-3-89086-698-7 ISBN 3890866980
€ 25,-   beim Verlag bestellen
 
 

 
Markt in Tetuan

Still hält die Zeit. Nun singt der Traum von tausend Jahren.
Mit grünen Gittern ist dein Leben überdacht.
Und ewig stehn Kabylen lächelnd vor Basaren
und streichen durch das weiche Fell der Bärte sacht.

Der schmalen Straßen blauer Schatten fließt und rinnt.
Burnusse schweben leicht und wehen wie zu Feiern.
Stumm schreiten Greise Hand in Hand. Aus Schleiern
glühn schwarze Sterne auf, die voll Verlangen sind.

Du bist entrückt… Vor Mauern rauscht die Ewigkeit.
Gelassen taucht am Markt die Wüstenhand
ins Korn und läßt es träumend leise niederfließen.

Der Mond schwebt weiß. Von Sternentüchern überspannt,
summt noch der Markt. Die Augen sehn durch Mauern weit,
während die Hände reifes Gold zur Erde gießen.

 
Erich Arendt wurde 1903 in Neuruppin geboren. Nach 1933 führte ihn das Exil zunächst in die Schweiz, später nach Spanien, Frankreich und Kolumbien. Im Sommer 1950 kehrte er nach Europa zurück und ließ sich in der DDR nieder. 1984 starb er in Wilhelmshorst.

Während der Zyklus «Tolú» bereits seit vielen Jahren in einer eigenständigen Publikation des Rimbaud Verlages vorliegt, vereinigt die vorliegende Ausgabe alle übrigen Abteilungen des 1951 unter dem Titel «Trug doch die Nacht den Albatros» erschienenen, bedeutenden Gedichtbandes von Erich Arendt.

Alle Titel von Erich Arendt

 

 

 
Dan Pagis
Erdichteter Mensch

Gedichte
Aus dem Hebräischen übertragen und mit einem Nachwort versehen von Tuvia Rübner
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 73)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 80)
88 S., brosch., 2013
ISBN 978-3-89086-430-3 ISBN 3890864309
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Klagescherben um einen Freund

Ich schloß dir die Augen.
Legte die Hände an ihren Platz.
Deine Fußsohlen blicken mich mitleidig an:
ich bin entbehrlich.
Ich finde meine Hände,
was soll ich mit meinen Händen tun.
Ich setze die aufgesetzte Mütze auf,
den geschlossenen Mantel knöpf ich zu.

Der neue Friedhof ist weiträumig,
ganz Zukunft. Von nah und fern, pausenlos
der Singsang der Kantoren.

Du schweigst, ein wenig verlegen: vielleicht
ist es ein langer Abschied.
Die Nägel wachsen langsam, schließen Frieden.
Die Mundhöhle widerspricht ihrem Schöpfer nicht.

Jetzt! jetzt! pochen Erdfäuste
an die Bretter der Falle:
öffne uns, öffne uns.

 
Dan Pagis, geboren 1930 in Radautz, in der Nähe von Czernowitz, Bukowina, starb 1986 in Israel. Der Vater verließ früh die Familie und ging nach Israel. Dan Pagis überlebte die rumänischen Konzentrations- und Arbeitslager und kam als 17jähriger nach Israel in den Kibbuz Merchavia. Dort lernte er Tuvia Rübner kennen.

Bukowiner Literaturlandschaft

 

 

 
Àxel Sanjosé
Anaptyxis

Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 85)
56 S., brosch., 2013
ISBN 978-3-89086-418-1 ISBN 389086418X
€ 12,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Es dengelt,
es dengelt arg,
und wie ein alter Eichelhäher
siebt Gott das Licht
in größter, liebevoller Eile,
entkernt die Wörter sacht.

Prasseln, Friede,
nur diesen Dellen hier
fehlt ringsum die Fläche.

 
Àxel Sanjosé wurde 1960 in Barcelona geboren und lebt seit 1978 in München. Er studierte Germanistik und ist haupt­beruflich für ein Design- und Kommunikationsbüro tätig, daneben Lehrbeauftragter am Institut für Komparatistik der Universität München. Sein erster Band Gelegentlich Krähen erschien 2004, außerdem übersetzt er Lyrik aus dem Katalanischen und dem Spanischen.

Alle Titel von Àxel Sanjosé

 

 

 
Sebastian Schau
Margot Ehrich
Julia Weiteder-Varga
Hans Weßlowski

Weg der Steinmalven

Poème collectif II
Hrsg. Sebastian Schau
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 83)
120 S., brosch., 2. Aufl. 2014
ISBN 978-3-89086-429-7 ISBN 3890864295
Vergriffen! Out of Print! Epuisé!
 
 

 

der tod starb
als er dich sah
wurde er ein mensch

sei still ganz still
ich erzähle dir von ihm
als ich wurde wie er

nachts sitzt er auf seinem grab
und lauscht ob jemand
etwas sagt

Margot Ehrich

 
Rainer Maria Gerhardt hat zum ersten Mal in seiner Zeitschrift «fragmente» das Poème collectif erprobt. Ihm ist dieses Buch gewidmet.

 
Margot Ehrich

Julia Weiteder-Varga

Hans Weßlowski

 

 

 
Englischsprachige Lyrik
aus vier Jahrhunderten

Teil I

Ausgewählt und übersetzt von Gerhard Weidmann
Zweisprachige Ausgabe englisch / deutsch
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 82)
120 S., brosch., 2. veränderte Aufl. 2016
ISBN 978-3-89086-442-6 ISBN 3890864422
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Was es braucht für eine Prärie

Es braucht für eine Prärie nur Klee und eine Biene,
Etwas Klee und eine Biene,
Und Träumerei.
Träumerei allein wird genügen,
Wenn keine Bienen fliegen.

Emily Dickinson

 
 

Englische Lyrik:
Andrew Marvell (1621–1678)
John Donne (1572–1631)
George Herbert (1593–1633)
George Etherege (1635–1691)
William Blake (1757–1827)
Thomas Moore (1779–1852)
John Keats (1795–1821)
Robert Browning (1812–1889)
Dante Gabriel Rossetti (1828–1882)
Thomas Hardy (1840–1928)
Thomas Hood (1799–1845)
William Henry Davies (1871–1940)
Emily Dickinson (1830–1886)
May Theilgaard Watts (1893–1975)
Christopher Brennan (1870–1932)
Bryan Guinness (1905–1992)
Babette Deutsch (1895–1982)
Sylvia Kantaris (geb. 1936)
Elizabeth Jennings (1926–2001)
Lorma Leigh
Edna St. Vincent Millay (1892–1950)
John Betjeman (1906–1984)
Siegfried Sassoon (1886–1967)
Mary E. Harrison (geb. 1921)
George Barker (1913–1991)
Constance M. M. Scott
Frances Mayo
Philip Larkin (1922–1985)

Alle Titel von Gerhard Weidmann

 

 

 
Oskar Loerke
Gedichte

1911–1936
Ausgewählt von Bernhard Albers
Mit einem Aufsatz von Reinhard Kiefer
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 15)
86 S., brosch., 2013
ISBN 978-3-89086-477-8 ISBN 3890864775
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Am Strome

Das Spatlicht wandert von der Erde,
Die Ströme macht es sich zu Brücken,
Es setzt sich auf die Ackerpferde
Und reitet fort auf ihren Rücken.

Zu Rauch verblaßt das Licht der Herde,
Und Liebe, Leben gehn in Stücken.
Ach, Städte wandern von der Erde
Und Völker von der Erde Rücken.

 
Oskar Loerke, 1884 im westpreußischen Dorf Jungen geboren, debütierte 1907 mit der Erzählung «Vineta». Seinem 1911 erschienenen ersten Gedichtband mit dem Titel «Wanderschaft» folgten sechs weitere Lyrikbände zu Lebzeiten. Bereits 1913 erhielt er für sein bis dahin erschienenes Werk den Kleist-Preis. Ab 1917 war Loerke als Lektor für den S. Fischer Verlag in Berlin tätig, wo er bis zu seinem Tod im Jahre 1941 arbeitete. Der vorliegende Band stellt eine Auswahl aus der erstmalig 1958 von Peter Suhrkamp herausgegebenen Werkausgabe dar.

 

 

 
Peter Huchel
Chausseen Chausseen

Gedichte
Nachwort von Reinhard Kiefer
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 26)
110 S., brosch., 2012
ISBN 978-3-89086-478-5 ISBN 3890864783
Bei uns vergriffen! Out of Print! Epuisé!
 
 

 

Peter Huchel, geboren 1903 in Berlin-Lichterfelde, starb 1981 in Staufen (Baden-Württemberg).

Die Gedichtsammlung «Chausseen Chausseen», mit der Peter Huchel 1963 in der Bundesrepublik große Aufmerksamkeit erregte, versammelt Texte aus mehr als zehn Jahren. Sie zeigen einen Autor, der einen völlig eigenen Ton gefunden hat. Die Sprache dieser Gedichte ist vielfach lakonisch und drängt zur Verkürzung, doch hat sie auch einen unübersehbar esoterischen und rätselhaften Charakter. Huchel geht also einen ähnlichen Weg wie Günter Eich oder Ernst Meister. Der Gedichtband besteht aus fünf Abteilungen. Schon hieran zeigt sich, dass statt einer beliebigen Sammlung von Gedichten ein sorgfältig komponiertes Ganzes vorliegt. In diesem stehen die einzelnen Texte nicht isoliert nebeneinander, sondern bilden ein enges Beziehungsgeflecht. Es finden sich Hinweise auf die östliche Landschaft sowie die mediterrane Welt und ihre Mythologie.

 

 

 
Itzik Manger
Der Prinz der jiddischen Ballade

Gedichte
Übertragen aus dem Jiddischen von Rose Ausländer, Alfred Margul-Sperber, Selma Meerbaum-Eisinger und Alfred Kittner
Herausgegeben und mit einem Essay von Helmut Braun
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 66)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 78)
158 S., brosch., 2012
ISBN 978-3-89086-445-7 ISBN 3890864457
€ 20,-   beim Verlag bestellen
€ 20,-   im Buchhandel bestellen
 
 

 

Der Mönch

Der Weg funkelt silbrig und messergleich
Gräbt er sich tief in die Ebene ein.
Luftspiegelungen. Der Mondenschein.
Und ein finsterer Mönch durchschreitet dies Reich.

Der Frühling, das Kind, die Wiese, der Teich,
Lächeln, berauscht von Duft wie von Wein:
«Tritt in den Bannkreis der Veilchen hinein!»
Aber der Mönch schreitet hager und bleich.

Näher und nah, einen Dolch in der Hand …
Ein Blitz! – blaues Lenzblut bespritzt sein Gewand!
Entsetzt fliehen Kind und Teich übers Feld …

«Dein Blendwerk, o Luzifer, ist nun verweht!»
Er kniet und bekreuzt sich, und vor ihm ersteht
Die andre, ersehnte, die ewige Welt!

 
Niemand weiß genau zu sagen, wer den Ehrentitel «Prinz der jiddischen Ballade» für Itzik Manger erfunden hat und niemand weiß, wann er das erste Mal so genannt wurde. Selten aber wurde ein solcher Ehrentitel mit mehr Berechtigung verliehen als für den jiddischen Dichter, dessen geschliffen funkelnde Lyrik den Leser fasziniert und beglückt.

Geboren wurde er in Czernowitz, der Stadt, die auch der Geburtsort von Rose Ausländer und Paul Celan ist, der Stadt, die als Vielvölkerstadt gerühmt wird, in welcher Menschen mit verschiedensten Religionen, aus unterschiedlichen Kulturen, in fast babylonischem Sprachengewirr, friedlich nebeneinander lebten.

Bukowiner Literaturlandschaft

Titel von und zu Rose Ausländer

Titel von Alfred Margul-Sperber

Titel von Alfred Kittner

 

 

 
Ilana Shmueli
Leben im Entwurf

Gedichte aus dem Nachlaß
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 62)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 79)
102 S., brosch., 2012
ISBN 978-3-89086-467-9 ISBN 3890864678
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Tollen im Neuschnee

blendendes Weiß wie nie wieder
und wie’s frostig im Kindermund schmilzt

Flieder von damals
der Duft verborgener Veilchen
Gras frisch gemäht
glühende Sonne
träumen im Nussbaum
kleine grün-braune Finger
auf rauher Rinde

all das – darf man es nennen

es zieht

es zieht
die Hand meiner Schwester
die so früh wieder losließ

 
Ilana Shmueli, 1924 in Czernowitz geboren, seit 1944 in Israel, arbeitete über lange Jahre als Sozialpädagogin in Tel Aviv. Sie starb im November 2011 in Jerusalem. Im Suhrkamp Verlag liegt ihr Briefwechsel mit Paul Celan vor, im Rimbaud Verlag sind ihre Gedichte «Zwischen dem Jetzt und dem Jetzt», ihre Erinnerungen «Ein Kind aus guter Familie» und «Zeitläufe – ein Brief» erschienen.

Zuletzt erhielt sie 2009 den Theodor-Kramer-Preis für Schreiben im Widerstand und im Exil.

Theodor Kramer Preis 2009 an Ilana Shmueli

Ilana Shmueli im Lyrik-Kabinett

Alle Titel von Ilana Shmueli

Bukowiner Literaturlandschaft

 

 

 
Klara Blum
Liebesgedichte

Einführung von Zhidong Yang
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 69)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 76)
66 S., brosch., 2012
ISBN 978-3-89086-479-2 ISBN 3890864791
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Czernowitzer Ghetto (I)

Die alten Gäßchen ziehn sich eng zusammen.
Der Boden hinkt und holpert im Zickzack.
Aus schweren Leuchtern zucken kleine Flammen.
Der Witz treibt mit dem Unglück Schabernack.

Die Augen funkeln, doch die Wangen blassen,
Der Kaftan reißt, die Schläfenlocke bebt,
Wenn, halb erstickt in seinen Pariagassen,
Ein Volk noch stöhnend, höhnend weiterlebt.

Die Mauer fiel vor mehr als hundert Jahren,
Und dennoch blieben sie im dumpfen Nest.
Das Elend hielt sie an den Schläfenhaaren
In ihrem engen alten Ghetto fest.

 
Geboren wurde Klara Blum in Czernowitz als Tochter jüdischer Eltern. Mit dem Gedicht «Ballade vom Gehorsam» gewann sie den Literaturpreis der «Internationalen Vereinigung Revolutionärer Schriftsteller». In Moskau lernte sie den chinesischen Kommunisten und Theaterregisseur Zhu Xiangcheng kennen, verliebte sich in ihn und verbrachte vier glückliche Monate mit ihm. Dann verschwand er spurlos und für immer. Um ihn zu finden, fuhr sie um die halbe Welt, ging nach Shanghai, seiner Heimatstadt.

In ihrer Lyrik werden verschiedene Epochen reflektiert: das galizische Schtetl mit seinen Märchen und Mythen, das Rote Wien der 20er und beginnenden 30er Jahre, Moskau vor, in und nach dem Zweiten Weltkrieg, die kommunistische Machtübernahme in China.

Klara Blum änderte nicht nur häufig ihre Wohnorte, sondern auch mehrmals ihre Staatszugehörigkeit. Doch an ihrer jüdischen Identität hat sie immer festgehalten, wenn auch die Zeitströmungen sie in verschiedene Richtungen trieben: «Ich bin nicht heimatlos. Ich bin zuhaus / In Ost und West, in jeder Judengasse.»

Bukowiner Literaturlandschaft

 

 

 
Spanischsprachige Lyrik
aus sechs Jahrhunderten

Teil II

Ausgewählt und übersetzt von Ulrich Daum
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 69)
158 S., brosch., 2012
ISBN 978-3-89086-563-8 ISBN 3890865631
€ 25,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Memento

Wenn ich sterbe,
begrabt mich mit meiner Gitarre
unter dem Sand

Wenn ich sterbe,
zwischen den Orangenbäumen
und den Kräutern.

Wenn ich sterbe,
begrabt mich, wenn ihr wollt,
an einer Wetterfahne.

Federico García Lorca

 
Eine Anthologie der so reichhaltigen Lyrik Spaniens und Lateinamerikas vorzulegen, ist vor allem deshalb ein schwieriges Unterfangen, weil die Kriterien für die Auswahl der Dichter und ihrer Werke nicht einfach festzulegen sind. Die hier vorgelegte Auswahl ist sicher nicht zu 100 % repräsentativ, aber doch insoweit, als sich behaupten läßt, daß die meisten der großen spanischsprachigen Lyriker der letzten sechs Jahrhunderte zu Wort kommen. Für die Auswahl war es von Belang, wie groß der Einfluß der Dichter auf andere war, ob sie die Dichtung ihrer Zeit gut widergespiegelt haben, ob sie in ihrer Zeit bekannt waren oder es noch sind, und – ob ihre Werke dem, der ausgewählt hat, gefallen.

Spanische Lyrik:
Antonio Machado (1875–1939)
Juan Ramón Jiménez (1881–1958)
Fernando Villalón (1881–1990)
Ramón Pérez de Ayala (1881–1962)
José del Río Sainz (1884–1964)
Pedro Salinas (1891–1951)
Jorge Guillén (1893–1984)
Gerardo Diego (1896–1987)
José María Pemán (1897–1981)
Vicente Aleixandre (1898–1984)
Dámaso Alonso (1898–1990)
Federico García Lorca (1898–1936)
Emilio Prados (1899–1962)
Rafael Alberti (1902–1999)
José María Hinojosa (1904–1936)
José Hierro (1922–2002)
Anonymus

Lateinamerikanische Lyrik:
Rubén Darío (Nicaragua, 1876–1916)
Óscar Hahn (Chile, geb. 1938)
Gabriela Mistral (Peru, 1893–1938)
César Vallejo (Peru, 1893–1938)
Jorge Luis Borges (Argentinien, 1899–1986)
Francisco Luis Bernárdez (Argentinien, 1900–1978)
José Gorostiza (Mexiko, 1891–1973)
Javier Villaurrutia (Mexiko, 1903–1950)
Pablo Neruda (Chile, 1904–1973)
Eduardo Carranza (Kolumbien, 1913–1985)
Nicanor Parra (Chile, geb. 1914)
Octavio Paz (Mexiko, 1914–1998)
Ernesto Cardenal (Nicaragua, geb. 1925)
Leopoldo Chariarse (Peru, geb. 1928)
María Elena Walsh (Argentinien, geb. 1930)

Autorenregister der Teilbände I und II

siehe auch Teilband I

 

 

 
Echnaton
Der Sonnengesang

Mit einem Text von Bernhard Albers
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 81)
54 S., brosch., 2012
ISBN 978-3-89086-443-3 ISBN 3890864430
€ 10,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Du erscheinst schön im Horizont des Himmels,
du lebender Sonnengott, der Anfang des Lebens!
Wenn Du aufgeleuchtet im Osten
erfüllst du jedes Land mit deiner Schönheit.
Du bist schön und groß, glänzend und hoch über allem Land.
Deine Strahlen umarmen die Länder, und alles, was du erschaffen hast

 
Zum ersten Mal in der Geschichte ändert ein Pharao seinen Geburtsnamen in Echnaton, «einer, der wirksam ist für Aton» und übernimmt die persönliche Verantwortung inform von Richtlinien für ein Gesamtkunstwerk.
Große Teile des Gesamtkunstwerks Echnatons sind nach über dreitausend Jahren wie durch ein Wunder, von Naturgewalten unbeschadet, strahlend wieder auferstanden. Herrlich erhalten in den Pylonen Karnaks, im Sand von Amarna und im Grab Tutanchamuns. Wieder ist ein Versteck der Alten Welt entzaubert.
Was wir dagegen hinterlassen, hat keinen ästhetischen Wert. Die Entdeckung unserer Verstecke wird den Ungeborenen apokalyptische Todesqualen bereiten.

Titel von Bernhard Albers

 

 

 
Elisabeth Axmann
Glykon

Gedichte
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 65)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 77)
1 farb. Abb., 62 S., brosch., 2012
ISBN 978-3-89086-447-1 ISBN 3890864473
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

fixpoetry veröffentlichte am 25. Juli 2016 unter dem Titel «auf risse/ komme es an» eine Rezension von Martin A. Hainz.

Alter Friedhof im Osten

Ein Grab zu finden
ist aussichtslos hier:
Holunder, Pappeln, Brombeergestrüpp
und endlos fällt Regen.

Nasse Blätter bedecken die Schrift,
die Hand die freilegen will
wird von Dornen geritzt

Hirsch und Löwe bröckeln im Stein,
Holunder blüht weiß
vom Himmel
fallen die Wasser der Welt

 
Elisabeth Axmann, geboren 1926 in Sereth, verbrachte ihre Kindheit in der Bukowina, der Moldau und Siebenbürgen. 1944–1946 Flucht, Aufenthalte und verschiedene Tätigkeiten in Rumänien. 1946/47 Abitur, 1947 Studium in Klausenburg. 1954 Heirat und Umzug nach Bukarest, dort bis 1970 Kulturredakteurin bei «Neuer Weg». 1970 Lektorin des Kriterion Verlages. 1972 Redakteurin bei «Neue Literatur». Zahlreiche Übersetzungen. 1977 Flucht aus Rumänien. Seit 1978 hauptsächlich Kunst- und Literaturkritik in rumänischer Sprache. Elisabeth Axmann starb 2015 in Köln.

Alle Titel von Elisabeth Axmann

Bukowiner Literaturlandschaft

 

 

 
Rose Ausländer
Der Regenbogen

Gedichte
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 63)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 17)
140 S., brosch., 2012
ISBN 978-3-89086-450-1 ISBN 3890864503
€ 20,-   beim Verlag bestellen
€ 20,-   im Buchhandel bestellen
 
 

 

Des Geliebten Nächte zu entzünden,
will ich augenspendend süß erblinden.

Des Geliebten Atem zu umkosen,
wandelt sich mein Blut in tausend Rosen.

Des Geliebten Liebe zu erhalten,
möcht’ ich mich in tausend Frauen spalten,

daß er tausendfach nur mich begehre,
alle liebend nur mir angehöre!

 
Rose Ausländer starb am 3. Januar 1988, berühmt, geehrt und von ihren Leserinnen und Lesern geliebt im Nelly-Sachs-Haus und wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Düsseldorf beerdigt.

Titel von und zu Rose Ausländer

Bukowiner Literaturlandschaft

 

 

 
Ernst Schönwiese
Baum und Träne

(Lyrik-Taschenbuch Nr. 74)
72 S., brosch., 2011
ISBN 978-3-89086-475-4 ISBN 3890864759
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Ich schreibe für den Baum vor meinem Fenster,
und für die Wildtaube, die auf ihm gurrt,
angesichts des Lächelns der Toten
und der Tränen derer, die am Leben blieben.
Baum und Taube,
Lächeln und Träne
sind eins.

 
Ernst Schönwiese, 1905 in Wien geboren, starb 1991 in seiner Geburtsstadt. Vor dem Krieg arbeitete er als Publizist und Dozent. Nach dem Krieg war er Programmdirektor beim Österreichischen Rundfunk, wo er für die Literaturvermittlung große Verdienste erwarb. Zugleich war er als Herausgeber einer Literaturzeitschrift und als Übersetzer tätig.

Weitere Titel von und zu Ernst Schönwiese

 

 

 
Immanuel Weißglas
Der Nobiskrug

Gedichte
Nachwort von Bernhard Albers
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 55)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 72)
80 S., brosch., 2011
ISBN 978-3-89086-486-0 ISBN 3890864864
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Das Überlebensmotto der Bukowiner Dichter Weißglas, Kittner und Rosenkranz in den Todeslagern war die Überzeugung, «daß die in der Erde der Sprache Wurzelnden nimmer gefällt werden können.» Sie waren in Bezug auf Celans Büchnerpreisrede wie «lebende Bücher» – sie lebten und überlebten mit und für ihre Gedichte. Selten hatten sie Schreibutensilien. Doch schrieben und memorierten sie weiter unter unmenschlichsten Bedingungen. Der klassizistische Stil und der «unendliche Besitz der deutschen Sprache» halfen folglich, «den Spund jenes inneren Schreis, den wir, mundgerecht, Gedicht nennen» (Weißglas), zu formulieren. An den konventionellen Formtypus, der ihnen das Überleben in der Unmenschlichkeit gesichert hatte, hielten sie auf den zweiten Blick nicht ungebrochen fest. Es fällt nämlich auf, daß durch ungewöhnliche Reime und Wortwahl eine Hamonie immer wieder in Frage gestellt wird.

Immanuel Weißglas, geboren 1920 in Czernowitz, starb 1979 in Bukarest.

Alle Titel von Immanuel Weißglas

Bukowiner Literaturlandschaft

 

 

 
Rose Ausländer
Liebesgedichte

Hrsg. und Nachwort von Helmut Braun
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 54)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 67)
96 S., brosch., 2010
ISBN 978-3-89086-490-7 ISBN 3890864902
€ 15,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Rose Ausländer starb am 3. Januar 1988, berühmt, geehrt und von ihren Leserinnen und Lesern geliebt im Nelly-Sachs-Haus und wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Düsseldorf beerdigt.

 
Nur die Liebe

Arbeit wartet auf mich
die ich immer verschiebe
Nur der Flug
berechtigt mein Herz
zu schlagen
Nur der Gedanke der Ewigkeit
unterstützt meinen Atem
Nur die Liebe
erlaubt mir
ein Mensch zu sein
 

Titel von und zu Rose Ausländer

Bukowiner Literaturlandschaft

 

 

 
David Goldfeld
Der Brunnen

Gedichte
Hrsg. u. Nachwort von Helmut Braun
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 51)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 71)
204 S., geb., 2010
ISBN 978-3-89086-496-9 ISBN 3890864961
€ 35,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Anders als von manchen Czernowitzer Dichtern, deren Texte nur per Manuskript oder in Zeitungen und Anthologien überliefert sind, gibt es von David Goldfeld das in Czernowitz erschienene Buch «Der Brunnen». Die Datenlage zu seinem Leben aber kann nur als äußerst dürftig beschrieben werden. Ein Nachlass scheint nicht vorhanden zu sein.

 
Mein Lied ist ein Brunnen, der einsam tönt,
vergessen auf wüstem Feld,
in seiner Dämmertiefe stöhnt
gefangen meine Welt.

Zerfallen liegt lang schon der Hebebaum.
Kein Eimer zur Tiefe sinkt,
an’s Licht zu schöpfen den tönenden Traum,
den Trank, der Kühle bringt.

So kann nichts löschen diesen Brand,
den Schicksal ins Herz mir gab:
Ich stehe dürstend am Brunnenrand
Und lausche bang hinab.
 

Bukowiner Literaturlandschaft

 

 

 
Poème collectif

Hrsg. Bernhard Albers
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 70)
56 S., brosch., 2009
ISBN 978-3-89086-512-6 ISBN 3890865127
Vergriffen! Out of Print! Epuisé!
 
 

 

Rainer Maria Gerhardt hat zum ersten Mal in seiner Zeitschrift «fragmente» das Poème collectif erprobt. Ihm ist dieses Buch gewidmet.

Inhalt:

Bernhard Albers
    Der Fall Eva Hesse

Ingram Hartinger / Reinhard Kiefer
    Statt üblicher Nachrichten

Frank Schablewski / Hans Weßlowski
    Dialog

Sibylle Klefinghaus / Swantje Lichtenstein / Rosemarie Zens
    Eine Woche
    Wie es war
    Hüttenbuch

Christoph Wenzel / Christoph Leisten
    und immer wieder dieses falsche erwachen

Jörg Stöhrer / Friedemann Rosdücher
    Spiegelung

Gerrit Wustmann
    engelbertstr., köln

 

 

 
Michael Guttenbrunner
Opferholz

Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 18)
96 S., fadengeh. Brosch., 2009
ISBN 978-3-89086-674-1 ISBN 3890866743
Bei uns vergriffen! Out of Print! Epuisé!
 
 

 

In den Abruzzen

Wer wandert auf baumlosen Bergen,
über dem Abgrund des Meeres?
Wer sitzt am Fluß
im Tal der Zikaden
und sieht, wie das Licht auf Gipfel
strahlende Füße setzt?
Die Berge rühren sich nicht.
Still wachsen die Schatten der Steine.
Der Saumpfad ist leer, ohne Schritt.
Kein klirrendes Rad rührt den Staub.

 
Alle Titel zu Michael Guttenbrunner

 

 

 
Peter Horst Neumann
Der Heckenspringer

Ausgewählte Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 66)
96 S., fadengeh. Brosch., 2009
ISBN 978-3-89086-524-9 ISBN 3890865240
€ 19,-   beim Verlag bestellen
 
 

Nachruf Nürnberger Zeitung
Nachruf Süddeutsche Zeitung

Frühes Photo der Eltern

Da bin ich
noch nicht dabei,
da waren sie erst verlobt,
da hätten sie’s noch
verhindern können.

Wie gern bin ich da.

 
Peter Horst Neumann, wurde 1936 in Neiße/Oberschlesien geboren. Von 1968 bis 2001 lehrte er als Professor für Literaturgeschichte an den Universitäten Fribourg/Schweiz, Gießen und Erlangen.

Für seine Gedichte erhielt er 1996 den Eichendorff-, 1998 den Nikolaus-Lenau-Preis, 2001 den Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen und 2005 den August Graf von Platen Literaturpreis. Er war Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Er starb 2009 in Nürnberg.

Die Gedichte in diesem Auswahlband erschienen zuvor in den Gedichtbänden mit den Titeln: «Pfingsten in Babylon», «Die Erfindung der Schere», «Auf der Wasserscheide» und «Was gestern morgen war» im Rimbaud Verlag.

Alle Titel von Peter Horst Neumann

 

 

 
Otto Basil
Schon sind wir Mund und Urne

Ausgewählte Gedichte
hrsg. von Christian Teissl
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 65)
96 S., fadengeh. Brosch., 2008
ISBN 978-3-89086-565-2 ISBN 3890865658
€ 10,-   beim Verlag bestellen
 
 

Rezension Die Welt

Seele des Sommers

Eh die Nacht noch und ihr Volk in Scharen
heilen Hauchs die Zäune überstiegen,
soll der Wein im Schattenkrug versiegen,
Gerten tränkend, die hineingefahren.

Kühl im Beerenbusch. Und wir gewahren
weit hinaus im Auseinanderbiegen,
wo die raunenden Arenen liegen
glüh’nd und dunkel, dürstend und agraren.

Manchmal mit dem Donner der Geräte
um die Erntewagen leise läuten
wie im Orgelbrausen schwarze Messen,

und durch Mohn und Meilenstein die Drähte
golden blinkend nach den Städten deuten
der Paläste mit metallnen Tressen.

 
Otto Basil, 1901 in Wien geboren, starb 1983 in seiner Geburtsstadt.
Seine ersten Gedichte veröffentlichte er mit 18 Jahren, seine frühe erzählende Prosa gilt allgemein als verschollen. Die NS-Zeit verbrachte er, mit Publikationsverbot belegt, in der Inneren Emigration. Unmittelbar nach der Befreiung vom Nationalsozialismus gab er die kurzlebige, doch bedeutende Kulturzeitschrift «Plan» heraus, die Ausgangspunkt einer ganzen Generation österreichischer Schriftsteller war.
Bekannt geworden vor allem als Theater- und Literaturkritiker, durch seine Trakl- und Nestroy-Monographien und durch seinen satirischen Roman «Wenn das der Führer wüßte» (1966), geriet Basil als Lyriker rasch in Vergessenheit. Der vorliegende Band macht sein lyrisches Werk in einer repräsentativen Auswahl wieder zugänglich.

 

 

 
Dusza Czara-Rosenkranz
Gedichte

(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 45)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 64)
76 S., brosch., 2009
ISBN 978-3-89086-566-9 ISBN 3890865666
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Selbstbildnis

Mein Leben ist Sturm
Ich bin Wind,
Atem nur und Hauch
Schein ich mir selber zu sein,
Bald Dichter – bald Kind,
Aber in tiefinnerster Seele allein …
Kenn’ ein Lied, das mich gelehrt,
In Güte alles zu ertragen,
Weiß ein Wort, das in mir wohnt,
Doch kann ich’s niemand sagen,
So eil’ ich durch’s Leben hin
Und bleibe Blick nur und Sinn.

 
Dusza Czara-Rosenkranz’ Biographie liegt weitgehend im Dunkel und ist dermaßen überschattet, dass nur wenig Erhellendes bzw. Greifbares verfügbar ist. Was man weiß ist, dass Dusza Czara Rosenkranz als älteste Schwester von Moses Rosenkranz 1899 in dem nordbukowinischen Ort Berhomet geboren wurde. Über ihre Schulbildung, berufliche Tätigkeit, Lebensumstände und Aufenthaltsorte ist nichts bekannt.
Nach dem Krieg übersiedelte Dusza Czara-Rosenkranz mit ihrem Mann nach Polen, wo sie im Jahre 1971 verstarb.

Bukowiner Literaturlandschaft

 

 

 
Stefan George
Algabal

Gedichte
mit einem Nachwort von Bernhard Albers
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 62)
64 S., brosch., 2008
ISBN 978-3-89086-568-3 ISBN 3890865682
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Fühl ich noch dies erste ungemach ·
Sündig eilte fremden stapfen nach
Der um sie den schönsten traum zerbrach:
Wenn mir neulich vor die sinne tritt
Wie ich früh vom gram am tiefsten litt
Bei den gräbern pochend «führt mich mit»:
Deucht er heut mir fast geschwind und sacht ·
Halt ich dich sogar in milder acht ·
Trübster tröster sohn der nacht!

 
Im Sommer 1891, im Todesjahr Rimbauds, besucht der gänzlich unbekannte Dichter Stefan George (1868–1933) das Schloß Linderhof. Die schöpferische Verwandtschaft, die er zu dem Erbauer des Schlosses, Ludwig II. von Bayern, fühlte, löste in George, wie er schrieb, «heftigen Seelenkatarrh» […]
Zum Zeitpunkt der Schloßbesichtigung arbeitet George an einem schmalen Gedichtband, den er «Algabal» nennen und Ludwig II. widmen wird. Von römischen Soldaten war der vierzehnjährige Algabal im Juni 218 aufgrund seines Priestertums «aus dem Geschlecht des Sonnengottes» (Artaud) und seiner alles überragenden Schönheit auf den Thron gehoben worden. Der Vergleich zu Ludwig liegt auf der Hand; auch Algabal verlegte seine Herrschaft in ein surreales «Unterreich». Während Ludwig allerdings wegen seiner homosexuellen Veranlagung religiöse Gewissensbisse peinigten, war Algabals Wille wirklich absolut. Nichts in dieser Welt ist denkbar ohne den Herrscher, alles untersteht seinem Willen und existiert nur, weil es ihm gefällt.

 

 

 
Erich Arendt
Zeitsaum

Gedichte (1978)
(Sämtliche Gedichte Bd. 9)
hrsg. von Gerhard Wolf
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 20)
112 S., brosch., 2008
ISBN 978-3-89086-695-6 ISBN 3890866956
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Augenblicksblind
du liegst
unterm Schafott:

Die gläsernen
Handschuh!
Das Nickel!

Blutätherisch

du liegst

und die Weltnadel tickt

Unterwasserlichtig
am Zeitsaum
du

erreichst dich nicht mehr,
die Tiefe ist
außen …

weltnadelfern

 
Erich Arendt, geboren 1903 in Neuruppin. Bis 1923 Besuch des örtlichen Lehrervereins. 1933 Emigration in die Schweiz, ab 1934 Flucht nach Spanien, Frankreich, Kolumbien. Sommer 1950 Rückkehr nach Europa und Niederlassung in der DDR, gestorben 1984 in Wilhelmshorst.
Im Rimbaud Verlag erschienen bislang die Gedichtbände «Bergwindballade», «Tolú», «Gesang der sieben Inseln», «Flug-Oden», «Ägäis», «Feuerhalm» und «entgrenzen».

Alle Titel von Erich Arendt

 

 

 
Manfred Winkler
Im Lichte der langen Nacht

Neue Gedichte
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 44)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 63)
120 S., brosch., 2008
ISBN 978-3-89086-567-6 ISBN 3890865674
€ 25,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Schneestimmung in Jerusalem

Es schneit wieder nach langer Zeit
allmählich werden die Bäume weiß,
eine weise Schicht von Weiß
bedeckt die Hagelkörnerschicht im Gras

Weiß wird auch das weite Horizontengrau
und nah fallen weiße Flocken leis
mit ihrer kurzbemessenen Zeit auf dich

Der müde Abend naht

Vom Fenster sieht alles
wie ein Märchen aus
das du gläubig erfahren hast einst

Es schneit und schneit und du bist weit
in deine Kind-heit Wind-heit eingeschneit
als wärst du nicht
ein alter Mann
der hinter einem Fenster steht

und in-sich-weilt

 
Manfred Winkler, geboren 1922 in der Bukowina, lebte als Schriftsteller und Bildhauer in Jerusalem. Er starb 2014.

«Manfred Winklers Lyrik lebt aus der Spannung zwischen und der Synthese von Sinnenhaftigkeit und Abstraktion, aus poetischem Drang zum Visionären und zur eigenwilligen Reflexion.»

Hans Bergel

Titel von Manfred Winkler

Bukowiner Literaturlandschaft

 

 

 
Michael Guttenbrunner
Die lange Zeit

Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 22)
92 S., brosch., 2008
ISBN 978-3-89086-673-4 ISBN 3890866735
Bei uns vergriffen! Out of Print! Epuisé!
 
 

 

Bauernmädchen

Leicht gebeugt unter schweren Bürden
schreiten sie über die Hügel,
barfüßig, auf bloßen Sohlen.
Schleppende Röcke umrauschen lautlose Schritte.
Auf Schultern und Brüsten
leimt nasses Leinen.
Unter den tropfenvollen Haarflechten
glänzen gezähmte Gesichter im Nebelgrau.
Vorüber wallen sie gleich Bildern,
noch feucht vom Gottesfinger
schon in Schweiß gebadet,
gepeitscht, gestriegelt vom Regengusse.

 
Alle Titel von und zu Michael Guttenbrunner

 

 
Kubi Wohl
Briefe und Gedichte

Hrsg. und mit einem Nachwort von Erich Rückleben
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 37)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 51)
96 S., brosch., 2007
ISBN 978-3-89086-553-9 ISBN 3890865534
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Unsere Helden

Unsere Helden haben keine Namen
und kein Denkmal spricht von ihrer Tat;
einer lichtdurchstrahlten Menschheitszukunft
sind sie erste Opfer: blutige Saat.

Unsere Helden schmiedet man in Ketten
und ihr Leben endet an der Wand;
mit dem Worte Freiheit auf den Lippen
kollern ihre Köpfe in den Sand.

Unsere Helden haben keine Tränen
zum Geleite, wenn die Salve hallt,
nur das Zähneknirschen der Genossen
und ein Fäusteballen hart und kalt.

Unsere Helden, das sind Pioniere
einer rotmessianischen Mission,
unsere Helden, unsere Namenlosen
sind die Fahne flammender Legion.

 
Kubi Wohl, geboren 1911 in dem kleinen Ort Zibau am Rande der Ostkarpaten, starb bereits 1935. Sein literarischer Nachlass ist ein schmales Œuvre. Vieles ging während des Krieges vorloren oder ist verschollen. Seine Gedichte stießen beim Bürgertum auf Ablehnung, bei den Massen des Proletariats auf großen Beifall. 1980 erschien in Haifa (Israel) ein zweisprachiger (deutsch/jiddisch) Band, wofür Alfred Kittner das Vorwort schrieb.

Bukowiner Literaturlandschaft

 

 

 
Spanischsprachige Lyrik
aus sechs Jahrhunderten

Teil I

Ausgewählt und übersetzt von Ulrich Daum
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 68)
90 S., brosch., 2. Aufl. Frühjahr 2018
ISBN 978-3-89086-555-3 ISBN 3890865550
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Das Leben ein Traum

Nur ein Traum ist das Leben,
doch ein Fiebertraum, der ganz schnell vorbei ist;
wenn man aus ihm erwacht,
erkennt man, daß alles nur Schall und Rauch ist …

Ach, wäre es doch ein langer,
ein langer Traum und ein tiefer!
Ein Traum, der bis zum Tode anhielte! …
Ich träumte wohl von meiner und Deiner Liebe.

Gustavo Adolfo Bécquer

 
Eine Anthologie der so reichhaltigen Lyrik Spaniens und Lateinamerikas vorzulegen, ist vor allem deshalb ein schwieriges Unterfangen, weil die Kriterien für die Auswahl der Dichter und ihrer Werke nicht einfach festzulegen sind. Die hier vorgelegte Auswahl ist sicher nicht zu 100 % repräsentativ, aber doch insoweit, als sich behaupten läßt, daß die meisten der großen spanischsprachigen Lyriker der letzten sechs Jahrhunderte zu Wort kommen. Für die Auswahl war es von Belang, wie groß der Einfluß der Dichter auf andere war, ob sie die Dichtung ihrer Zeit gut widergespiegelt haben, ob sie in ihrer Zeit bekannt waren oder es noch sind, und – ob ihre Werke dem, der ausgewählt hat, gefallen.

Marqués de Santillana (1398–1458)
Antón de Montoró (ca. 1404 – ca. 1480)
Juan de Mena (1411–1456)
Luis de Góngora (1561–1627)
Lope Félix de Vega Carpio (1562–1635)
Francisco Gómez de Quevedo y Villegas (1580–1645)
Esteban Manuel de Villegas (1589–1669)
Pedro Cálderón de la Barca (1600–1681)
Juan de Iriarte (1702–1771)
José de Cadalso (1741–1782)
Félix María Samaniego (1745–1801)
Juan Meléndez Valdés (1754–1817)
Manuel José Quintana (1772–1857)
Ángel Saavedra Duque de Rivas (1791–1865)
José de Espronceda (1808–1842)
Gustavo Adolfo Bécquer (1836–1870)
Domingo Rivero (1862–1929)
Miguel de Unamuno (1864–1936)

siehe auch Teilband II

 

 

 
Christoph Leisten
der mond vergebens

Gedichte aus zehn Jahren
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 58)
76 S., brosch., 2006
ISBN 978-3-89086-584-3 ISBN 3890865844
€ 15,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

tasten, worauf die buchstaben längst abgetragen sind
in ferne räume, wo sie von bildschirmen leuchten

in immer neuen variationen deiner worte,
die fremde augen wärmen und weiten, während

du weiterschreibst, blindlings wissend vor schmerz
und glück, zwischen trance und tränen die ganze nacht,

für die du zu müde bist, bis du davon erwachst,
im schatten des lichts, dass die bewegung deiner finger

all deine vielen facetten ins gegenüber schleift
und wieder zu dir zurück, wo du dich beginnen kannst,

tief unter den unsichtbaren zeichen, die sich dir zutragen,
leise und leicht, um dich hinüber ins freie zu tasten.

 
Christoph Leisten, geboren 1960, Lyriker, Essayist und Prosaautor, publizierte nach seinem Lyrikdebüt unter dem Titel «entfernte nähe» (2001) im Rimbaud Verlag die Bände «in diesem licht» (Gedichte) und «Marrakesch, Djemaa el Fna» (Prosa).

«Es geht um ein Abtasten der alltäglichen Topographien nach neuer Intensität. Das Licht dieser Texte sind die Reflexe von Spiegelungen, ein helldunkles Zwielicht auch, das seismographisch Verwandlungen anzeigt.»

Angelika Overath, Neue Zürcher Zeitung

Weitere Titel von Christoph Leisten

 

 

 
Margot Ehrich
ich finde aus wohin er ging

Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 56)
64 S., brosch., 2006
ISBN 978-3-89086-586-7 ISBN 3890865860
€ 15,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Margot Ehrich, geb. 1936 in Bautzen. Sie wuchs auf in Leitmeritz/Nordböhmen, von wo sie 1945 vertrieben wurde. 1950 Flucht aus der DDR, 12 Jahre Aufenthalt in der Schweiz, Studium der Pädagogik an der Grande École de Danse, Bern. Sie lebte als freie Schriftstellerin in Undeloh/Nordheide. Zahlreiche Auszeichnungen. Sie starb 2017.

Weitere Titel von Margot Ehrich

 

 

 
Alfred Gong
Gnadenfrist

Gedichte
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 16)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 32)
76 S., brosch., 2006
ISBN 978-3-89086-733-5 ISBN 3890867332
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Alfred Liquornik, geboren 1920 in Czernowitz, verließ 1946 seine Heimat und lebte in Wien bis 1951, dann übersiedelte er in die USA, wo er sich 1957 unter dem Namen Alfred Gong einbürgern ließ. Er war Mitarbeiter deutsch-amerikanischer Zeitschriften. 1981 starb er in New York.

Neben Weißglas gehörte Gong zum Kreis der gleichaltrigen Jugendfreunde Paul Celans.

Weitere Titel von Alfred Gong

Bukowiner Literaturlandschaft

 

 

 
Frank Schablewski
Mauersegler

Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 29)
62 S., brosch., 3. Aufl. 2015
ISBN 978-3-89086-745-8 ISBN 3890867456
€ 15,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Frank Schablewski (geb. 1965) lebt in Düsseldorf. 2001 wurde er nach Israel eingeladen an einem Künstleraustausch teilzunehmen. Mehrere Monate bereiste er die Städte und Landschaften des Nahen Ostens, traf mit Künstlern und Intellektuellen des Landes zusammen. In dieser Zeit sind die Gedichte des Buches entstanden an den Nahtstellen von Okzident und Orient, von Wallfahrtsorten und Wüsten, Kibbuz und Tel Aviv.

Vita und weitere Titel von Frank Schablewski

 

 
Hans Weßlowski
Die Diva in schwarz

Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 55)
84 S., brosch., 2005
ISBN 978-3-89086-619-2 ISBN 3890866190
€ 15,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Hans Weßlowski, geboren 1954 in Gößlitz, lebt in Hagen. Sein erster Gedichtband «Ausgesprochenes Dunkel» erschien 1995. Seine Gedichte sind voll dunkler beunruhigender Bilder, deren Stimmungsgehalt an Trakl erinnert. Es ist eine sprachlich präzise Lyrik, die in seelische Grenzbereiche vorstößt.

Weitere Titel von Hans Weßlowski

 

 

 
Margot Ehrich
Nachts

Ausgewählte Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 54)
76 S., brosch., 2005
ISBN 978-3-89086-620-8 ISBN 3890866204
€ 15,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Margot Ehrich, geb. 1936 in Bautzen. Sie wuchs auf in Leitmeritz/Nordböhmen, von wo sie 1945 vertrieben wurde. 1950 Flucht aus der DDR, 12 Jahre Aufenthalt in der Schweiz, Studium der Pädagogik an der Grande École de Danse, Bern. Sie lebte als freie Schriftstellerin in Undeloh/Nordheide. Zahlreiche Auszeichnungen. Sie starb 2017.

 

 

 

 
Max Hölzer
Nigredo

Gedichte (1962)
Nachwort Wieland Schmied
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 19)
72 S., brosch., 2005
ISBN 978-3-89086-852-3 ISBN 3890868525
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

An diesem Morgen war ich viel zu reich
ich suchte dich
jenseits der fliehenden Wolken

Weide
Gerten bis über die Brust

Wie sollte dein niedergerungenes
Lachen
im Blau sich abbilden.

 
Max Hölzer, geboren 1915 in Graz, gestorben 1984 in Paris, gab mit Edgar Jené 1950 bis 1952 die Surrealistischen Publikationen heraus, in denen erstmals nach dem Krieg Übersetzungen von Breton, Péret, Lautréamont u.a. erschienen. In den 50er Jahren war Hölzer einer der wenigen Lyriker deutscher Sprache, die den Surrealismus in selbständiger Weise für sich nutzbar machten. Später wandte er sich u.a. dem Studium der Kaballa zu, das große Bedeutung für seine lyrische Produktion gewann. Das bislang zerstreute lyrische Werk Hölzers erscheint im Rimbaud Verlag.

Zur gebundenen Erstausgabe

Alle Titel von Max Hölzer

 

 

 
Erich Arendt
entgrenzen

Gedichte (1981)
(Sämtliche Gedichte Bd. 10)
hrsg. von Gerhard Wolf
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 33)
136 S., brosch., 2005
ISBN 978-3-89086-694-9 ISBN 3890866948
€ 25,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Erich Arendt hat seinen letzten Gedichtband 1981, nur drei Jahre vor seinem Tod, entgrenzen genannt und man kann das Wort als die umfassende, große Metapher für sein Dasein und Dichten nehmen. Wort, Begriff, Vision, wie man nun will, Begrenzungen des Ortes, der Zeit und der Lebensumstände, günstige wie widrige, zu durchbrechen; Kreuzpunkte zu spüren, zu erkennen, andere Wege zu gehen als alle anderen, Gegebenes nicht hinzunehmen, nicht dieses verflixte Gebundensein auch an das einmal gefundene Wort, selbst den geglückten Vers entgrenzen.

Gerhard Wolf

Erich Arendt, geboren 1903 in Neuruppin. Bis 1923 Besuch des örtlichen Lehrervereins. 1933 Emigration in die Schweiz, ab 1934 Flucht nach Spanien, Frankreich, Kolumbien. Sommer 1950 Rückkehr nach Europa und Niederlassung in der DDR, gestorben 1984 in Wilhelmshorst.
Im Rimbaud Verlag erschienen bislang die Gedichtbände «Bergwindballade», «Tolú», «Gesang der sieben Inseln», «Flug-Oden», «Ägäis», und «Feuerhalm».

Alle Titel von Erich Arendt

 

 

 
Gerhard Neumann
Splittergelächter

Lyrik und Prosa
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 52)
76 S., brosch., 2005
ISBN 978-3-89086-632-1 ISBN 3890866328
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Stosslüfter

Stündlich
in Fünfminutentakten
der Aufbruch frierenden Himmels: seine

Trecks schleudern Graupeln gegen
die Stirn, Armeen,
von Mirnicht erwartet,
ihm, der vergeblich

den Zuruf gewählt:
das Splittergelächter.
Keinmehr auch lässt er sich rufen.

 
Gerhard Neumann (geb. 1928 in Rostock, gest. 25. Juni 2002 in Hamburg) galt in den fünfziger Jahren als eine der wichtigsten lyrischen Stimmen der jüngeren Generation.

Weitere Titel von Gerhard Neumann

 

 

 
Michael Guttenbrunner
Der Abstieg

Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 50)
100 S., brosch., 2005
ISBN 978-3-89086-847-9 ISBN 3890868479
Bei uns vergriffen! Out of Print! Epuisé!
 
 

 

Der Abstieg

Unter dir
immer wieder
ein tiefer
stehender Wirbel;
nie ein Fuß.

 
Weitere Titel von Michael Guttenbrunner

 

 

 
Reinhard Kiefer
nur die fenster im blick

Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 48)
80 S., brosch., 2005
ISBN 978-3-89086-635-2 ISBN 3890866352
€ 15,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Reinhard Kiefer, 1956 in Nordbögge (Westfalen) geboren, studierte Literaturwissenschaft. Er ist Herausgeber der Sämtlichen Gedichte Ernst Meisters. Kiefer lebt in Aachen.

Weitere Titel von Reinhard Kiefer

 

 

 
Ernst Schönwiese
Antworten in der Vogelsprache

Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 46)
90 S., brosch., 2. Aufl. 2018
ISBN 978-3-89086-644-4 ISBN 3890866441
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Ernst Schönwiese, 1905 in Wien geboren, starb 1991 in seiner Geburtsstadt. Vor dem Krieg arbeitete er als Publizist und Dozent. Nach dem Krieg war er Programmdirektor beim Österreichischen Rundfunk, wo er für die Literaturvermittlung große Verdienste erwarb. Zugleich war er als Herausgeber einer Literaturzeitschrift und als Übersetzer tätig.

Die Gedichte «Antworten in der Vogelsprache» von Ernst Schönwiese geben uns allen Antwort. «Vergiß dein eignes Geschwätz – und das Märchen ist Wirklichkeit»

Der besondere Reiz dieser späten Gedichte liegt in ihrer vollen Reife und Altersweisheit. Der Grand Old Man der österreichischen Lyrik, der Präsident des PEN-Zentrums war, beeindruckt vor allem durch Vitalität; auch das, was weise klingt, wirkt kein bißchen müde.

Weitere Titel von und zu Ernst Schönwiese

 

 

 
Arthur Rimbaud
Leuchtende Bilder / Illuminations

Gedichte (französisch / deutsch)
(Werke Band 4)
übertragen von Reinhard Kiefer und Ulrich Prill
mit Anmerkungen von Claude Jeancolas
und einem Text von Michel Butor
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 30)
182 S., brosch., 2. Aufl. 2016
ISBN 978-3-89086-870-7 ISBN 3890868703
€ 25,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Rimbaud, geboren 1854 in Charleville, gestorben 1891 in Marseille, verfaßte sein poetisches Werk zwischen dem 15. und (vermutlich) 20. Lebensjahr.

Weitere Titel von und zu Arthur Rimbaud

 

 

 
Arthur Rimbaud
Das Trunkene Schiff

Gedichte
(Werke Band 1)
übertragen von Thomas Eichhorn
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 7)
128 S., brosch., 5. Aufl. 2010
ISBN 978-3-89086-871-4 ISBN 3890868711
€ 25,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Wenn ich noch Sehnsucht nach Europas Wassern habe,
Dann nach dem schwarzen Tümpel, wo im Abendschein
Voll süßem Duft ein kauernder, trauriger Knabe
Mit Schiffchen spielt, wie Frühlingsschmetterlinge fein.

Ich kann, ihr Wellen, eingehüllt in euer Schlagen,
Nicht mehr im Kielwasser der Baumwollschiffe ziehn,
Noch den Hochmut der Fahnen und Wimpel ertragen,
Noch des Brückenboots schrecklichen Augen entfliehn.

 

Rimbaud, geboren 1854 in Charleville, gestorben 1891 in Marseille, verfaßte sein poetisches Werk zwischen dem 15. und (vermutlich) 20. Lebensjahr.
Die Gedichte dieses Bandes entstanden zwischen 1869 und 1872. Er ist der erste der Neuübersetzung.

Thomas Eichhorn erhielt für seine Neuübersetzung den André-Gide-Preis für deutsch-französische Literaturübersetzungen.

Weitere Titel von und zu Arthur Rimbaud

 
Michael Guttenbrunner
Schwarze Ruten

Gedichte (1947)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 8)
64 S., fadengeh. Brosch., 2004
ISBN 978-3-89086-769-4 ISBN 3890867693
Bei uns vergriffen! Out of Print! Epuisé!
 
 

 

Michael Guttenbrunner wurde 1919 in Althofen in Kärnten geboren. Er starb 2004 in Wien.

Veröffentlichungen: «Schwarze Ruten» Gedichte 1947. «Spuren und Überbleibsel» Prosa. «Schmerz und Empörung» Anthologie. «Opferholz» Gedichte 1959. «Die lange Zeit» Gedichte 1965. «Der Abstieg» Gedichte 1975.

Alle Titel zu Michael Guttenbrunner

 

 

 
Benjamin Péret
Das große Spiel / Le grand jeu

Ausgewählte Gedichte
(französisch/deutsch)
Übersetzt von Heribert Becker
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 45)
120 S., brosch., 2005
ISBN 978-3-89086-652-9 ISBN 3890866522
€ 25,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Benjamin Péret, geb. 1899 in Rezé bei Nantes. Er schloß sich 1920 den Pariser Dadaisten an und war 1924 Gründungsmitglied der Pariser Surrealistengruppe. 1929 tritt er eine Reise mit seiner brasilianischen Frau nach Rio de Janeiro an, wird aber schon 1931 wegen subversiver Aktivitäten des Landes verwiesen. Von 1936 bis 1937 kämpft er im spanischen Bürgerkrieg. 1941 flieh er aus Frankreich nach Mexiko, wo er sich politisch betätigt und mit den Indianerkulturen Mesoamerkias beschäftigt. 1947 kehrt Péret nach Paris zurück, wo er 1959 stirbt.

Über Benjamin Péret

 

 

 
Jörg Stöhrer
Mauerbrüche

Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 44)
74 S., brosch., 2004
ISBN 978-3-89086-653-6 ISBN 3890866530
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Die Mauerbrüche dort
lassen Fenster offen.

Dahinter –
Weltlandschaften.

Wellenschlag lockt.

Ich ahne dich –
daß Du Gestalt annimmst!

 

 

 
Hans Weßlowski
Was außen wie innen war

Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 43)
68 S., brosch., 2004
ISBN 978-3-89086-655-0 ISBN 3890866557
€ 15,-   beim Verlag bestellen
 
 

 
 
Julia Weiteder-Varga
Scherbennacht

Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 40)
68 S., brosch., 2004
ISBN 978-3-89086-656-7 ISBN 3890866565
Vergriffen! Out of Print! Epuisé!
 
 

 

Erbe

Ein Wort noch

Dann kehren die Gedanken
in sich zurück

Im Kern
wo der Anfang mit dem Ende
kokettiert
wo das Ende über den Anfang
stolpert
leben die Rätsel noch

Ein Wort

 
Julia Weiteder-Varga, 1943 in Budapest (Ungarn) geboren, macht nach dem Abitur eine Ausbildung als Grafikerin und später Ausstellungsmacherin. 1980 übersiedelt sie nach Deutschland. Später lebt sie in Herzogenrath bei Aachen, dann in Bedburg-Grottenherten. Seit 1986 schreibt sie auch in deutscher Sprache. Ihr erster Gedichtband «Statt Wortcontainer» erschien 1991. Julia Weiteder-Varga stirbt Silvester 2014.

 

 

 
Elisabeth Axmann
Spiegelufer

Gedichte 1968–2004
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 22)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 36)
96 S., brosch., 2. Auflage 2017
ISBN 978-3-89086-678-9 ISBN 3890866786
€ 15,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Elisabeth Axmann, geboren 1926 in Sereth, verbrachte ihre Kindheit in der Bukowina, der Moldau und Siebenbürgen. 1944–1946 Flucht, Aufenthalte und verschiedene Tätigkeiten in Rumänien. 1946/47 Abitur, 1947 Studium in Hermannstadt. 1954 Heirat und Umzug nach Bukarest, dort bis 1970 Kulturredakteurin bei «Neuer Weg». 1970 Lektorin des Kriterion Verlages. 1972 Redakteurin bei «Neue Literatur». Zahlreiche Übersetzungen. 1977 Flucht aus Rumänien. Seit 1978 hauptsächlich Kunst- und Literaturkritik in rumänischer Sprache. Elisabeth Axmann starb 2015 in Köln.

Alle Titel von Elisabeth Axmann

Bukowiner Literaturlandschaft

 

 

 
Alfred Kittner
Wahrheitsspiel

Gedichte 1945–1991
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 27)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 38)
96 S., brosch., 2005
ISBN 978-3-89086-666-6 ISBN 3890866662
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 
 
Alfred Kittner
Der Wolkenreiter

Gedichte 1925–1945
Hrsg. und Nachwort von Edith Silbermann und Amy Colin
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 18)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 37)
96 S., brosch., 2004
ISBN 978-3-89086-699-4 ISBN 3890866999
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Unter den unmenschlichsten Bedingungen hat Kittner nicht aufgehört, Gedichte zu schreiben. Die poetische Bewältigung der ihn umzingelnden feindlichen Realität wurde zum Rettungsring aus der Flut des Grauens.

Alfred Kittner, geboren 1906 in Czernowitz (Bukowina) lebte seit 1981 als freier Schriftsteller in Düsseldorf, wo er 1991 starb.

Bukowiner Literaturlandschaft

 

 

 
Hans Weßlowski
Aus weißen Hallen

Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 35)
60 S., brosch., 2003
ISBN 978-3-89086-689-5 ISBN 3890866891
€ 15,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Hans Weßlowski, geboren 1954 in Gößlitz, lebt in Hagen. Sein erster Gedichtband «Ausgesprochenes Dunkel» erschien 1995. Seine Gedichte sind voll dunkler beunruhigender Bilder, deren Stimmungsgehalt an Trakl erinnert. Es ist eine sprachlich präzise Lyrik, die in seelische Grenzbereiche vorstößt.

Weitere Titel von Hans Weßlowski

 

 

 
Erich Arendt
Flug-Oden

Gedichte (1959)
(Sämtliche Gedichte Bd. 5)
hrsg. von Gerhard Wolf
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 25)
92 S., brosch., 2002
ISBN 978-3-89086-726-7 ISBN 389086726X
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Erich Arendt, geboren 1903 in Neuruppin. Bis 1923 Besuch des örtlichen Lehrervereins. 1933 Emigration in die Schweiz, ab 1934 Flucht nach Spanien, Frankreich, Kolumbien. Sommer 1950 Rückkehr nach Europa und Niederlassung in der DDR, gestorben 1984 in Wilhelmshorst.
Im Rimbaud Verlag erschienen bislang die Gedichtbände «Bergwindballade», «Tolú», «Gesang der sieben Inseln», «Flug-Oden», «Ägäis», und «Feuerhalm».

Alle Titel von Erich Arendt

 

 

 
Erich Arendt
Gesang der sieben Inseln

Gedichte (1957)
(Sämtliche Gedichte Bd. 4)
hrsg. von Gerhard Wolf
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 31)
108 S., brosch., 2002
ISBN 978-3-89086-711-3 ISBN 3890867111
€ 25,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Erich Arendt, geboren 1903 in Neuruppin. Bis 1923 Besuch des örtlichen Lehrervereins. 1933 Emigration in die Schweiz, ab 1934 Flucht nach Spanien, Frankreich, Kolumbien. Sommer 1950 Rückkehr nach Europa und Niederlassung in der DDR, gestorben 1984 in Wilhelmshorst.
Im Rimbaud Verlag erschienen bislang die Gedichtbände «Bergwindballade», «Tolú», «Gesang der sieben Inseln», «Flug-Oden», «Ägäis», und «Feuerhalm».

Alle Titel von Erich Arendt

 

 

 
Michael Guttenbrunner
Ungereimte Gedichte

(1959)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 28)
100 S., brosch., 2002
ISBN 978-3-89086-746-5 ISBN 3890867464
Bei uns vergriffen! Out of Print! Epuisé!
 
 

 

Michael Guttenbrunner, geb. 7. September 1919 in Althofen in Kärnten. Aus ärmlichen Verhältnissen stammend, war er früh zur Selbstständigkeit gezwungen. Er war auch früh politisch aktiv: Wegen illegaler Betätigung für die sozialdemokratische Partei wurde er im «Ständestaat» 1935 verhaftet. 1938 wurde er in Wien wegen regimefeindlichen Verhaltens von der Ausbildung zum Graphiker ausgeschlossen, seine Einberufung 1940 hinderte ihn nicht an der Beibehaltung seiner regimekritischen Haltung. Nach dem Krieg war er wiederum ein unbequemer Zeitgenosse, war in verschiedenen Berufen tätig. Seine erste literarische Veröffentlichung datiert von 1947. Er schrieb keine «moderne» Literatur. Sein Vorbild war Karl Kraus. Er blieb mit Absicht ein Außenseiter des Literaturbetriebes, er war zu keinen Kompromissen bereit. Michael Guttenbrunner lebte seit 1954 in Wien, wo er am 12. Mai 2004 starb.

Veröffentlichungen: «Schwarze Ruten» Gedichte 1947. «Spuren und Überbleibsel» Prosa. «Schmerz und Empörung» Anthologie. «Opferholz» Gedichte 1959. «Die lange Zeit» Gedichte 1965. «Der Abstieg» Gedichte 1975.

Weitere Titel von Michael Guttenbrunner

 

 

 
Alfred Margul-Sperber
Jahreszeiten

Ausgewählte Gedichte
(Bukowiner Literaturlandschaft Bd. 11)
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 27)
64 S., brosch., 2002
ISBN 978-3-89086-741-0 ISBN 3890867413
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Der Autor wurde 1898 in Storoshinetz (Bukowina) geboren und starb 1967 in Bukarest

Weitere Titel von Alfred Margul-Sperber

 

 

 
    Paul Wühr
Leibhaftig

Ausgewählte Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 24)
108 S., brosch., 2001
ISBN 978-3-89086-724-3 ISBN 3890867243
€ 20,-   beim Verlag bestellen

Jörg Drews

Paul Wühr

 
Paul Wühr, geboren 1927, lebte in München und Passignano, Italien, wo er 2016 starb.

Von ihm erschien u.a.: «Gegenmünchen» (Roman, 1970), «So spricht unsereiner» (Hörspiel, 1973), «Grüß Gott ihr Mütter ihr Väter ihr Töchter ihr Söhne» (Gedichte, 1979), «Rede» (Ein Gedicht, 1979), «Das falsche Buch» (Roman, 1983), «Der faule Strick» (Tagebuch, 1987), «Grüß Gott. Rede» (Gedichte, 1990), «Luftstreiche. Ein Buch der Fragen» (1994), «Salve res publica poetica» (Gedichte, 1997), «Venus im Pudel» (Gedichte, 2000).

Rezension Süddeutsche Zeitung

Rezension literaturkritik

Weitere Titel von und zu Paul Wühr

 

 
Rafał Wojaczek
In tödlicher Not

Ausgewählte Gedichte
Aus dem Polnischen und mit einem Nachwort von Gregor Simonides und Tobias Rößler
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 21)
142 S., brosch., 2., veränderte und erweiterte Auflage 2017
ISBN 978-3-89086-762-5 ISBN 3890867626
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

*         *         *

ich lebe ohne die Sterne zu sehen
ich rede ohne die Worte zu verstehen
ich warte ohne die Tage zu zählen

bis jemand diese Mauer durchbricht

 

Lebenslauf

1945 wurde ich geboren. Ich besuchte Schulen, wuchs heran in Bibliotheken, auf Bahnhöfen, in fremden und weniger fremden Häusern, in Kneipen und Spelunken und noch an anderen Orten. Ich fuhr auf Flüssen, segelte auf Seen und sogar auf dem großen Meer, ich nahm teil am Abenteuer – «Die Welt stand mir offen, leider.» Manches Mal bin ich gestorben, und dann rief ich von der anderen Seite des Lebens herüber: «Kuckuck.» Reicht das?

P.S. Ich kann auch anders.

 

Rafał Wojaczek (1945–1971) war eine schillernde, skandalumwitterte Persönlichkeit: Alkoholiker, Rebell, «Breslauer Rimbaud», Bohèmien und Streuner, «Clochard an den schmutzigen Kanälen der Oder» und Selbstmörder.
Unabhängig von den Masken, die er trug und den Rollen, die er spielte, fühlte sich Wojaczek schon früh als Künstler.

 

[…]
In unterschiedlichen Masken lässt Wojaczek sein Ich über Müllplätze und durch schmutzigen Schnee stapfen, immer auf der Suche nach einem «Ruhepol» für das «verrückte Herz».
[…]

Nico Bleutge
Stuttgarter Zeitung
6. April 2018

 

 

 
Erich Arendt
Bergwindballade

Gedichte des spanischen Freiheitskampfes (1952)
(Sämtliche Gedichte Bd. 2)
hrsg. von Gerhard Wolf
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 16)
120 S., brosch., 2004
ISBN 978-3-89086-697-0 ISBN 3890866972
€ 25,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Erich Arendt, geboren 1903 in Neuruppin. Bis 1923 Besuch des örtlichen Lehrervereins. 1933 Emigration in die Schweiz, ab 1934 Flucht nach Spanien, Frankreich, Kolumbien. Sommer 1950 Rückkehr nach Europa und Niederlassung in der DDR, gestorben 1984 in Wilhelmshorst.
Im Rimbaud Verlag erschienen bislang die Gedichtbände «Bergwindballade», «Tolú», «Gesang der sieben Inseln», «Flug-Oden», «Ägäis», und «Feuerhalm».

Alle Titel von Erich Arendt

 

 

 
Emil Barth
Im Morgenlicht meiner Augen

Ausgewählte Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 14)
88 S., brosch., 2000
ISBN 978-3-89086-764-9 ISBN 3890867642
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Emil Barth, geboren 1900 in Haan, gestorben 1958 in Düsseldorf, war Mitbegründer der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Mitglied des PEN sowie Träger zahlreicher wichtiger Literaturpreise.

Weitere Titel von Emil Barth

 
Erich Arendt
Feuerhalm

Gedichte (1973)
(Sämtliche Gedichte Bd. 7)
hrsg. von Gerhard Wolf
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 13)
76 S., brosch., 2000
ISBN 978-3-89086-763-2 ISBN 3890867634
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Erich Arendt, geboren 1903 in Neuruppin. Bis 1923 Besuch des örtlichen Lehrervereins. 1933 Emigration in die Schweiz, ab 1934 Flucht nach Spanien, Frankreich, Kolumbien. Sommer 1950 Rückkehr nach Europa und Niederlassung in der DDR, gestorben 1984 in Wilhelmshorst.
Im Rimbaud Verlag erschienen bislang die Gedichtbände «Bergwindballade», «Tolú», «Gesang der sieben Inseln», «Flug-Oden», «Ägäis», und «Feuerhalm».

Alle Titel von Erich Arendt

 
Tchicaya U Tam’si
Welch böses Blut

Ausgewählte Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 12)
84 S., brosch., 2000
ISBN 978-3-89086-761-8 ISBN 3890867618
€ 10,-   beim Verlag bestellen
€ 10,-   im Buchhandel bestellen
 
 

 

Tchicaya U Tam’si (1931–1988) ist der Dichter, der «uns aufrührt», «ein Mann des Traums und der Leidenschaft» (hatte Senghor im Vorwort zu «Epitomé» geschrieben).
«Er ist für Schwarzafrika, was Pablo Neruda für Lateinamerika ist … der Vater unseres Traums» (Sony Labou Tansi); kompromißlos, auffällig in seiner Erscheinung, mit einer holprigen, ungeglätteten Stimme.
In seiner Dichtung «röchelt, lacht, murrt und wettert er» (J. Rancourt). Seine Literatur ist eine, die die Zirkulation des Blutes und die Seele in Erregung vorführt (Obenga) – «le nouveau barbare», wie man ihn verschiedentlich voller Hochachtung genannt hat.

Weitere Titel von Tchicaya U Tam’si

 
K. O. Götz
Im Nebel zweier Äxte

Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 11)
4 Abb., 32 S., fadengeh. Brosch., 2. Aufl. 2000
ISBN 978-3-89086-878-3 ISBN 3890868789
€ 15,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

K. O. Götz, geboren 1914 in Aachen, ist ein Hauptvertreter der informellen Malerei. Um 1933 entstanden seine ersten abstrakten Arbeiten, die ihm von 1933 bis 1945 ein Ausstellungsverbot durch die Nationalsozialisten eintrugen. Seit 1945 hat der Maler viele Ausstellungen im In- und Ausland. 1949 wurde Götz Mitglied der Gruppe COBRA. 1952 gründete er mit Otto Greis, Heinz Kreutz und Bernard Schultze die «Quadriga» – in diesem Jahr entstanden auch die ersten informellen Bilder. Von 1959 bis 1979 war er Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie. Er lebte und arbeitete seit 1975 in Wolfenacker im Westerwald. Götz starb dort 2017.

K. O. Götz ist – neben Max Hölzer, Johannes Hübner, Lothar Klünner und Dieter Hülsmanns – einer der wenigen Vertreter des literarischen Surrealismus in Deutschland. Mit dem französischen Surrealismus beschäftigte er sich schon 1934. Zu den ersten Schreibversuchen kam es Anfang der vierziger Jahre, doch erst ab 1945 fand Götz seinen eigenständigen poetischen Stil. Von 1948 bis 1953 gab er die Zeitschrift «Meta» heraus, in der beispielsweise Paul Celan zum ersten Mal in Deutschland veröffentlicht wurde.
Sein dichterisches Werk erscheint seit 1992 im Rimbaud Verlag.

Weitere Titel von und zu K. O. Götz

 
Dagmar Nick
Wegmarken

Ausgewählte Gedichte
Mit einem Gesamtverzeichnis der Gedichte von Dagmar Nick
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 10)
92 S., brosch., 2. Aufl. 2003
ISBN 978-3-89086-760-1 ISBN 389086760X
€ 15,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Dagmar Nick, geboren 1926 in Breslau. Ab 1933 in Berlin. Sie gehört neben Ingeborg Bachmann, Rose Ausländer und Hilde Domin zu den wichtigsten deutschsprachigen Lyrikerinnen nach 1945. Sie lebt heute in München.

Gedichtbände: «Märtyrer» 1947, «Das Buch Holofernes» 1955, «In den Ellipsen des Mondes» 1959, «Zeugnis und Zeichen» 1969, «Fluchtlinien» 1978, «Gezählte Tage» 1986.
Außerdem verfaßte sie erzählende Prosa, Reiseberichte und Hörspiele.

Auszeichnungen u.a.: Liliencron-Preis der Stadt Hamburg 1948, Eichendorff-Preis 1966, Ehrengabe zum Andreas-Gryphius-Preis 1970, Roswitha-von-Gandersheim-Medaille 1977, Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen 1986.
Seit 1990 erscheint ihr Werk im Rimbaud Verlag.

Weitere Titel von Dagmar Nick

 
Reinhard Kiefer
schwärmerlatein oder küchenhebräisch

Ausgewählte Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 9)
96 S., brosch., 2000
ISBN 978-3-89086-781-6 ISBN 3890867812
€ 15,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Reinhard Kiefer, Autor der ersten Stunde des Rimbaud Verlages, wurde 1956 in Nordbögge geboren. Die vorliegende Auswahl aus vier Gedichtbänden, vermehrt mit neuen Gedichten, umfaßt zwei Jahrzehnte: «hofnarrenkorrespondenz» (1981); «am ortsende» (1984); «aus der messingstadt» (1990); «liegenschaften am atlantik» (1997).

Weitere Titel von Reinhard Kiefer

 
Gerhard Neumann
Mögliches Gelände

Ausgewählte Gedichte 1956–1991
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 6)
112 S., fadengeh. Brosch., 2. Aufl. 2001
ISBN 978-3-89086-922-3 ISBN 389086922X
Vergriffen! Out of Print! Epuisé!
 
 

 

Gerhard Neumann (geb. 1928 in Rostock, gest. 25. Juni 2002 in Hamburg) galt in den 50er Jahren als eine der wichtigsten lyrischen Stimmen der jüngeren Generation.

Die Ausgabe ergänzt die beiden frühen Bände – «Wind auf der Haut» 1956 und «Salziger Mond» 1958 – um Gedichte aus den folgenden Jahren bis in die Gegenwart.

Weitere Titel von Gerhard Neumann

 

טוביה ריבנר
Tuvia Rübner
Stein will fließen

Ausgewählte Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 5)
92 S., brosch., 1999
ISBN 978-3-89086-791-5 ISBN 389086791X
€ 15,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Die hebräische Literatur ist etwa 3000 Jahre alt. In ihrer Sprache verbinden sich biblische Tradition mit umgangssprachlichen Formen der Gegenwart. Die Überlieferung der Psalmen, des Hohenliedes und die hebräische Lyrik des Mittelalters in Spanien und Italien finden in dieser Literatur ihren Niederschlag ebenso wie die Aufklärungsliteratur des 18. und 19. Jahrhunderts und die Poesie und Prosa der Einwanderer aus den europäischen Ländern zu Beginn dieses Jahrhunderts. Je älter das hebräische Wort, um so reicher seine Bedeutungen und Konotationen.

Dieses Spannungsfeld prägt die Poesie Rübners. Worte und Sätze aus Bibel, Gebet und rabbinischer Literatur, die, eingefaßt in heutigen Sprachgebrauch, das Vielschichtige ihrer Bedeutung nicht unmittelbar erkennen lassen, sind für ihn charakteristisch. Tuvia Rübner baut seine Verse Wort für Wort. Das Wort wird hochgehoben, wie ein Stein ins Licht gehalten, geprüft und eingefaßt. Im Zusammenklang seiner Worte ergibt sich eine eigene lyrische Komposition, die frei von Konventionen des Reims und der Metrik ist. Rübners Gedichte sind absichtslos modern, obwohl er sie aus biblischer, archaischer Sprache entstehen läßt.

Tuvia Rübner wurde 1924 in Preßburg (Bratislava) geboren. Seine Muttersprache ist Deutsch, Slowakisch lernte er privat. 1938 Ausschluß vom Schulunterricht wegen seiner jüdischen Herkunft. 1941 gelangte er als einziger seiner Familie mit dem letzten Flüchtlingstransport aus der Slowakei nach Palästina. Schrieb zunächst Deutsch, seit 1950 Hebräisch.

Im Rimbaud Verlag erschienen 1990 «Wüstenginster», 1995 «Granatapfel», 1998 «Rauchvögel», 2000 «Zypressenlicht».

Weitere Titel von Tuvia Rübner

 
Frank Schablewski
Lauffeuerpausen

Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 4)
92 S., brosch., 1999
ISBN 978-3-89086-796-0 ISBN 3890867960
Vergriffen!
 
 

 

Über pulsierende Metropolen, blitzartige Nächte und festgeschriebenes Leben kreuz und quer durch das Europa der 90er Jahre verfaßte der junge Schriftsteller Frank Schablewski seine vielschichtigen Gedichte vor Ort.

Mit seinen außergewöhnlichen Bildern und Wortschöpfungen schreibt er im schnellenden Rhythmus und in ausdrucksstarken Versen, die die Lyrik heute für jeden spannend machen.

Vita und weitere Titel von Frank Schablewski

 
Joseph Kopf
verwundetes der sprache

Ausgewählte Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 3)
88 S., brosch., 1999
ISBN 978-3-89086-790-8 ISBN 3890867901
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Joseph Kopf (1929–1979) wurde in St. Gallen (Schweiz) geboren und lebte dort, unterbrochen von Auslandsaufenthalten, bis zu seinem Tod.
Die späten Gedichte bezeugen in kargen Bildern die Schönheit einer kristallenen Wintersprache. Durch die Verleihung des Johann-Peter-Hebel-Preises im Jahre 1973 fand Kopfs lyrisches Schaffen zum ersten Mal breitere Anerkennung.

Weitere Titel von Joseph Kopf

 
Ernst Meister
Lang oder kurz ist die Zeit

Ausgewählte Gedichte
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 2)
94 S., brosch., 2. Aufl. 2016
ISBN 978-3-89086-782-3 ISBN 3890867820
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Ernst Meister, geboren 1911 in Hagen, starb 1979 in seiner Heimatstadt. Er studierte Philosophie, Germanistik und Kunstgeschichte. Sein erster Gedichtband, Ausstellung, erschien 1932. Von 1939 bis 1960 war er Angestellter in der Fabrik seines Vaters, im Kriege Soldat. Er veröffentlichte wieder ab 1953. Neben seiner Lyrik schrieb er Hörspiele. 1957 erhielt er den Westfälischen Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis, 1963 den Großen Kunstpreis von Nordrhein-Westfalen, 1976 den Petrarca-Preis, 1978 den Rilke-Preis. Mitglied des PEN und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, die ihm im Herbst 1979, posthum, den Georg-Büchner-Preis für sein lyrisches Werk verlieh.

Weitere Titel von und zu Ernst Meister

Alle unsere Titel können Sie in jeder guten Buchhandlung bestellen.

Alternative: Bestellung beim Verlag via info@rimbaud.de

zurück

www.rimbaud.de

Impressum

AGB und Widerrufsbelehrung

Datenschutzerklärung

© 2001-2019 Rimbaud Verlag