Karl Schwedhelm

(1915, Berlin – 1988, Braunsbach-Steinkirchen)

Werkausgabe

Fährte der Fische  Sämtliche Gedichte
Anatomie der Illusion  Essays
Figur und Zeichen  Essays aus dem Nachlaß
Gottfried Benn  Essay und Dokumentation
Marceline Desbordes-Valmore: Die erste Liebe / Le premier amour  Vorwort und übersetzt von Karl Schwedhelm
Nelly Sachs  Briefwechsel und Dokumente
Freundschaft  Briefe und Texte
Karl Schwedhelm und Wilhelm Lehmann  Briefwechsel und Dokumente 1948-1967

 

 

 
über
Karl Schwedhelm
 

 
Karl Schwedhelm, 1915 in Berlin geboren, studierte neuere deutsche Literaturgeschichte. Im Krieg war er Soldat. Seit 1947 Lektor beim Süddeutschen Rundfunk, dessen Literaturabteilung er 1955 übernahm und bis 1978 leitete. Schwedhelm war seit 1973 Mitglied der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Er veröffentlichte 1955 seinen einzigen Gedichtband «Fährte der Fische». Daneben war er als Herausgeber, Übersetzer und Essayist tätig. Schwedhelm starb 1988.

 

 

 
Karl Schwedhelm und Wilhelm Lehmann
Briefwechsel und Dokumente 1948 bis 1967

Mit Anmerkungen und einem Nachwort herausgegeben von Klaus Johann
Mit einem Lebenslauf Karl Schwedhelms von Sabine Schwedhelm
(Gesammelte Werke Bd. 8)
192 S., geb., 2007
ISBN 978-3-89086-554-6 ISBN 3890865542
€ 30,-   beim Verlag bestellen
 
 

 

Der Briefwechsel zwischen Wilhelm Lehmann (1882–1968) und Karl Schwedhelm (1915–1988) aus den Jahren 1948 bis 1967 ist nach denen mit Gottfried Benn und Nelly Sachs der dritte umfangreiche Briefwechsel Schwedhelms, der publiziert wird. Ähnlich wie Benn hatte Lehmann auch für Schwedhelms eigenes Schaffen eine große Bedeutung. Schließlich galt Lehmann in der Zeit dieses Briefwechsels mit seiner Lyrik vielen Kritikern und Literaturwissenschaftlern als durchaus gleichrangiger Antipode einerseits Benns und andererseits Bertolt Brechts. Neben den Briefen der beiden Autoren enthält das Buch auch Artikel, Radiosendungen, Rezensionen und einen Brief Schwedhelms über Lehmann, sowie einen Text Lehmanns zu Schwedhelms Gedichtband «Fährte der Fische». Darüber hinaus werden zahlreiche persönliche Kontakte und Begegnungen angesprochen und in den Anmerkungen ausführlich erläutert, so daß deutlich wird, daß das literarische Leben jener Zeit weitaus vielfältiger und nuancenreicher war, als es manche Literaturgeschichte glauben machen will.

Weiterer Titel von Klaus Johann

 

 

 
Karl Schwedhelm
Freundschaft

Briefe und Texte
(Werke Band 7)
64 S., geb., 2003
ISBN 978-3-89086-731-1 ISBN 3890867316
€ 18,-   beim Verlag bestellen
 
 

Rezension

Daß Karl Schwedhelm mit Gottfried Benn und Nelly Sachs eine ungewöhnliche literarische Freundschaft verband, dokumentieren bereits zwei Bände seiner Werkausgabe. Um fünf weitere Autoren will die vorliegende Sammlung diese Facette erweitern. Gerade weil die Freundschaft zu Paul Celan und Claire Goll nicht von Dauer war, richtet sich das Augenmerk des Nachwortes auf die heute sogenannte und immer noch erklärungsbedürftige Paul Celan – Claire Goll-Affäre.

Aus dem Inhalt:

Briefe: Celan / Schwedhelm
bisher unveröffentlichte Briefe Claire Goll / Schwedhelm
Hans Bender: Karl Schwedhelm, der Mann der Kunst, des Wissens und der Freundschaft
Gerhard Neumann: Erinnerungen
Briefe: Karl Schwedhelm an Gerhard Neumann
Dieter Hoffmann: Ein Freund kalter Getränke
Briefe: Karl Schwedhelm an Dieter Hoffmann
Bernhard Albers: Nachwort

 

 

 
Karl Schwedhelm
Fährte der Fische

Sämtliche Gedichte
(Werke Band 1)
111 S., geb., 1991
ISBN 978-3-89086-906-3 ISBN 3890869068
€ 18,-   beim Verlag bestellen
 

 

Karl Schwedhelm veröffentlichte 1955 seinen einzigen Gedichtband «Fährte der Fische».

 

 

 
Karl Schwedhelm
Anatomie der Illusion

Essays
(Werke Band 2)
215 S., geb., 1991
ISBN 978-3-89086-907-0 ISBN 3890869076
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 

 

Aus dem Inhalt:

Zur Poetologie
Anatomie der Illusion
Die Entstehung eines Gedichts

Zu Personen
Das metaphysische Abenteuer der Poesie
Paul Celan «Mohn und Gedächtnis»
Allein: du mit den Worten …
«Von nichts, als vom Gedicht beschützt …»
Wälder der Traumgesichte
Gemisch von Glut und Eis
Den Schlaf der Welt stören
Eine Notiz
Glut und Schlacken
Der Weg des Dichters Gottfried Benn

Zur zeitgenössischen Literatur
Der Mensch als Randfigur
Das Gedicht in einer veränderten Wirklichkeit
Epik auf Millimeterpapier
Nachkriegsliteratur im deutschen Südwesten

Anhang
Zur Anordnung und Textgestalt

 

 

 
Karl Schwedhelm
Figur und Zeichen

Essays aus dem Nachlaß
(Werke Band 3)
184 S., geb., 1993
ISBN 978-3-89086-908-7 ISBN 3890869084
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 

 

Aus dem Inhalt:

Personen
Ernst Bertram zum 70. Geburtstag
«Wahr spricht, wer Schatten spricht»
Ein Brennpunkt der Mißverständnisse
«Unter dem Dach der Sprache»
Ein Versuch zur Überwindung des Nihilismus
«Zarte Empirie»
Auschwitz und Kanaan

Zur Kulturgeschichte und Bildenden Kunst
Der Aufstand gegen das Bild
Figur und Zeichen
Gespräch mit Willi Baumeister
Raoul Dufy
Figur und Zeichen des Seins

Nachwort
«Wald des Jetzt»

Anhang
Zur Anordnung und Textgestalt
Register

 

 

 
Karl Schwedhelm
Gottfried Benn

Essay und Dokumentation
(Werke Band 4)
7 Abb., 200 S., geb., 1995
ISBN 978-3-89086-875-2 ISBN 3890868754
€ 20,-   beim Verlag bestellen
 

 

In das Jahr 1948 fällt der erste Brief Karl Schwedhelms an Gottfried Benn, in dem dieser um eine «halbstündige Lesung […] für Radio Stuttgart» bittet. Aus der zunächst lockeren Zusammenarbeit mit dem Süddeutschen Rundfunk ergeben sich mit der Zeit für Benn auch wichtige Impulse zu neuen Arbeiten. Karl Schwedhelm erweist sich währenddessen als ein aufmerksamer Beobachter des Bennschen Schaffens und rezensiert einen Großteil seiner Neuerscheinungen. Bis zu seinem Lebensende wird sich Schwedhelm aber immer wieder mit dem herausragenden Lyriker und Essayisten beschäftigen; der etwa 1980/81 entstandene und hier erstmals abgedruckte Essay über die Lebens- und Wirkungsgeschichte des Dichters – «Kunst als letzte Wirklichkeit» – legt davon ein deutliches Zeugnis ab. Ihm folgt eine Dokumentation des vorhandenen Briefwechsels und der Rezensionen Schwedhelms. Den Abschluß bildet eine Fotosammlung.

 

 

 
Marceline Desbordes-Valmore
Die erste Liebe
Le premier amour

Ausgewählte Gedichte (französisch / deutsch)
Vorw. u. übersetzt von Karl Schwedhelm
(Werke Band 5)
110 S., geb., 1997
ISBN 978-3-89086-812-7 ISBN 3890868126
€ 10,-   beim Verlag bestellen
 

 

Die Übertragung von Karl Schwedhelm stammt aus dem Jahre 1947. Sie ist Bestandteil einer auf acht Bände angelegten Werkausgabe, wovon sechs bereits erschienen sind.

Zu den Gedichten von Marceline Desbordes-Valmore:

Wenn mit diesen Gedichten die Macht des Leisen aufgerufen wird, so scheint einem solchen Unternehmen wenig Berechtigung beschieden in einer Zeit, die noch widerklingt von dem dröhnenden Nachhall ihres unbarmherzigsten Unwetters. Müssen solche Gedichte in unserer Welt der Trümmer, auf der Schädelstätte menschlichen Leides nicht wie ein Anachronismus wirken? Denn es sind Gedichte, in denen nichts als subjektive lyrische Aussage lebendig ist, persönliches Schicksal einer sensiblen und romantischen Frauenseele, in ihrer Verletzlichkeit etwa der Günderode benachbart, zerbrechlicher und wohl auch enger im Fraulichen verhaftet als die Droste – und doch beiden Frauen nicht allein durch lose Zeitgenossenschaft verbunden.

Gewiß, einzelnes aus den zehn Gedichtbänden, die zu Lebzeiten der Dichterin von ihr in Druck gegeben worden sind, will uns heute allzu ichbezogen dünken, erweckt kaum mehr als den Eindruck verliebter Versenkung in die schmerzlich-süße Bitternis ihres Geschicks, vermag uns nur als ein zärtlicher Kult mit dem Leiden anzusprechen.

In den weitaus meisten ihrer Schöpfungen aber findet diese Frau Verse von einer bezwingenden Eindringlichkeit des Fühlens, weiß um die Kunst der leisen Zwischentöne im Ausdruck, wie es sonst nur den Größten ihres Jahrhunderts vergönnt war. Und sie besitzt – was in der französischen Dichtung sehr selten ist – die liedhafte Ursprünglichkeit der Stimmung.

Ein Leben voller Trauer und Prüfungen und als dessen Auftakt ein tragisches Liebeserlebnis in der Jugend: der Schmerz darüber, von einem mit allen Sehnsüchten ihres Wesens geliebten Manne hintergangen und – was ihr mehr gilt – nicht geliebt worden zu sein, läßt diese Frau Trost und Zuflucht im Wort finden: sie wird zur Dichterin. Allzu schmal mag manchem solche Basis ihres Dichtertums erscheinen, entscheidend bleibt, daß eine flutende Fülle unvergänglicher Verse daraus entstammt; wollen wir den Strom, der ein ganzes Land fruchtbar macht, nach seiner Quelle im Berggestein fragen?

Wenn heute der durch blinde Torheit sehr zum Nachteil deutschen Wesens lange verriegelte Zugang zum reichen Bildersaal des französischen Geistes wieder gesucht wird, erinnere man sich, daß Verlaine diese dichtende Frau die größte in der französischen Poesie genannt hat und daß vor fünfundzwanzig Jahren Stefan Zweigs unvergessene Würdigung ihres tragisch beschatteten Erdenweges nur die wenigsten erreichte. So schien von mehreren Seiten her die Rechtfertigung für dies schmale Büchlein gegeben.

Eine Übernahme der Dichtungen in den deutschen Sprachraum war nicht möglich, ohne zu dem besonderen Ausdruck der Marceline Desbordes die deutschen Entsprechungen in ihrer Zeit, eine romantisch-impressionistische Formenwelt in Bild und Sprache aufzusuchen.

Der Übersetzer hat es als seine Aufgabe betrachtet, eine möglichst schlichte Form für einen Lied gewordenen «crève-coeur» zu finden, dessen mütterlich-weibliche Hintergründe, fern allem literarischen Ehrgeiz, durch ihr echtes, anspruchsloses Gefühl auch heute noch zu ergreifen vermögen. Die schwebend-feinen Unterschiede zwischen dem franzözischen «coeur» und «âme» sowie dem deutschen «Herz» und «Seele», zweien der Lieblingsbegriffe der Marceline, mußten dabei in mannigfachen Abstufungen wiedergegeben werden. Haben sie doch auch in der Terminologie der Dichterin selber einen Wandel durchgemacht.

«Les fleurs amères» möchte man, Baudelaires schönen Titel abwandelnd, dieses Bändchen heißen und Blüten des Leides wahrlich sind die Strophen der unglücklichen Frau in einem sehr edlen Sinne. Daß ihr das Leid mehr bedeutete als dumpf verhängtes Schicksal, daß es Kräfte des Geistes und der Seele frei werden ließ, die in ihrer Mütterlichkeit auch uns zur Tröstung dienen können, daß aus dem Leide in Wahrheit «Blüten» sproßten, möge dieser Versuch einer Nachdichtung erweisen.

Karl Schwedhelm

 

 

 
Karl Schwedhelm
Nelly Sachs

Briefwechsel und Dokumente
(Werke Band 6)
64 S., geb., 1998
ISBN 978-3-89086-856-1 ISBN 3890868568
€ 18,-   beim Verlag bestellen
 

 

Der Briefwechsel mit Nelly Sachs umfaßt die Jahre von 1958 bis 1969.

In der Werkausgabe Karl Schwedhelms sind zwei Essays über Nelly Sachs enthalten. Bisher ist nur bekannt und dokumentiert, daß er mit Gottfried Benn korrespondiert und dessen Werk regelmäßig besprochen hatte. Beim vorliegenden Briefwechsel mit Nelly Sachs können die Rezensionen in ihrer werkbegleitenden Funktion nicht mehr nachgewiesen werden. Vielleicht läßt sich dies aber aufgrund entsprechender Hinweise und Belege nachholen.
Offensichtliche Flüchtigkeits- und Interpunktionsfehler wurden behutsam korrigiert. Der Kommentar wurde im Anhang untergebracht und nicht den Briefen beigegeben, damit diese nicht, wie so oft, von Herausgeberwissen überwuchert werden. Wer sich im Werk von Nelly Sachs auskennt, kann ohnehin darauf verzichten. Den anderen möge er erste Verstehenshilfe sein.

Titel von Nelly Sachs

 

 

 

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